Montag, 10.10.2022, Ines Kvar

Gespräche

Einfühlsamkeit und offene Ohren – das sind gewissermassen die Werkzeuge, mit denen die Grazer Krankenhausseelsorgerin Ines Kvar Tag für Tag ans Werk geht. In den Morgengedanken berichtet sie darüber.

In der Krankenhausseelsorge geht es im Besonderen um die Begleitung der Menschen, die sich in emotionalen und existentiellen Krisensituationen befinden.

Ines Kvar

ist katholische Krankenhausseelsorgerin

Ein kleines Stück zur Entlastung beitragen

Auf den Stationen, für die ich zuständig bin, besuche ich die Patientinnen und Patienten und stelle allen den Gesprächsraum zur Verfügung. Die Grundlage meiner Tätigkeit ist, dass ich die Menschen, mit denen ich in Kontakt komme, spüre. Das Wort „spüren“ verwende ich sehr gern und sehr oft. Das Spüren ist für mich sehr eng mit dem Respekt verbunden. Das heißt, dass jeder für sich entscheidet, ob er sich mit mir ins Gespräch einlässt. Die Patienten entscheiden, wie viel sie mir erzählen möchten. Meine Aufgabe ist, dass ich die Grenze, die sie mir bewusst oder auch unbewusst setzen, sehe und auch respektiere.

Jede Begegnung ist anders, jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und Wünsche. Jeder fühlt sich in dem Moment anders. Deswegen ist es immer wichtig, dass ich als Krankenhausseelsorgerin präsent, empathisch und offen bin und in diesem konkreten Moment die Situation und Stimmung wahrnehme um so ein kleines Stück zur Entlastung der Menschen beizutragen.