Donnerstag, 17.11.2022, Dietmar Stipsits

Fürchte dich nicht! (Zef 3,11-17)

Gerade in schwierigen Zeiten wie der jetzigen tut es gut, ermutigende Geschichte zu hören. In seinen Morgengedanken spricht der im Südburgenland tätige Pfarrer Dietmar Stipsits heute über eine Stelle aus dem Buch Zefanja.

Zu den Mut-Mach-Texten in der Bibel zählt für mich auch ein kurzer Abschnitt des Buches Zefanja. Wolfgang A. Mozart bezieht sich im sehr bekannten „dies irae“, Tag des Zorns, seines Requiems textlich auf Verse im 1. Kapitel. Diese Bilder bedrücken mich eher. Wenn ich jedoch das 3. Kapitel des Buches Zefanja lese, dann entdecke ich darin sehr viel, das mir Mut macht.

Dietmar Stipsits

ist Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Friedvoll miteinander umgehen

Das ganze Buch Zefanja erzählt ja im Grunde genommen davon, dass der Prophet Zefanja sich gegen das falsche Handeln der Jerusalemer Oberschicht wendet. Er klagt die reichen Herren an, und zeigt auf, dass Gott auf der Seite der Armen und Unterdrückten steht.

Im 3. Kapitel lese ich, dass Gott die Menschen leidenschaftlich und bedingungslos liebt: Das Unrecht muss endlich ein Ende finden. Hört auf, einander anzulügen! Lebt friedvoll miteinander: „Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte; ein Held, der Rettung bringt.“ (Zef 3,16f.) Darum geht es Gott, und das macht mir Mut: an einer Welt mitzuarbeiten, wo wir friedvoll miteinander umgehen und wo den Armen kein Unrecht mehr angetan wird. Da ist Gott mitten unter uns erfahrbar.