LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 27.11.2022

Sehnsuchtszeit Advent

Eine adventliche Verheißung für die ganze Welt – Bibelessay zu Jesaja 2, 1-5 | 9 x Österreich – Muslim:innen in Vorarlberg | Impressionen und Inspirationen – Der Musiker Axel Seidelmann | Advent – Sehnsucht nach einer Welt in Gottes Sinn

Eine adventliche Verheißung für die ganze Welt –

Mit dem ersten Adventsonntag am 27. November erklingt wieder – laut katholischer Leseordnung – eine prophetische Stimme aus der Hebräischen Bibel, die durch die Adventzeit auf Weihnachten hin begleitet. Es ist die Stimme des Propheten Jesaja, der mehrere hundert Jahre vor Jesus aus Nazareth gelebt hat und schon damals eine überzeitliche Friedensvision entworfen hat: das Bild von einer guten Zukunft, in der Menschen bereit sind, Seite an Seite den Frieden neu zu lernen. Gedanken von Benno Elbs, Bischof der römisch-katholischen Diözese Feldkirch in Vorarlberg.

9 x Österreich – Muslim:innen in Vorarlberg

Vorarlberg, das westlichste Bundesland Österreichs, kann auch in religiöser Hinsicht auf einige Besonderheiten verweisen: Das „Ländle“ ist multireligiöser geworden. Der Islam ist die zweitgrößte Religionsgemeinschaft nach der katholischen Kirche, der Anteil der muslimischen Bevölkerung beträgt etwa 13 Prozent und ist damit der höchste unter allen Bundesländern. Viele Muslim:innen waren als „Gastarbeiter:innen“ zugezogen oder sind infolge der Balkankriege nach Vorarlberg geflohen. Heute gibt es rund 35 islamische Einrichtungen, zu denen nicht nur Moscheegemeinden, sondern auch Kultur-, Integrations- und Sportvereine zählen.

Lebenskunst
Sonntag, 27.11.2022, 7.05 Uhr, Ö1

Zudem bestehen zwei alevitische Vereine in Vorarlberg. Einer davon gehört zu den Frei-Alevit:innen, die erst im April 2022 als religiöse Bekenntnisgemeinschaft anerkannt worden sind. Und auch einen eigenen islamischen Friedhof gibt es – neben jenem in Wien der zweite in Österreich. Er liegt in der Gemeinde Altach und konnte im Oktober am landesweiten „Tag der offenen Moschee“ besichtigt werden, was Lise Abid auch getan hat. Ein Beitrag zum Ö1-Schwerpunkt 9 x Österreich: Vorarlberg.

Impressionen und Inspirationen – Der Musiker Axel Seidelmann

Was steckt hinter allem? Welcher Geist, welches Prinzip? Um das Mysterium dieser Welt geht es dem 1954 in Linz geborenen und in Wien lebenden Komponisten Axel Seidelmann – und überhaupt um Spirituelles. Denn Musik-Machen ohne ein Gefühl für Spiritualität zu haben, ist seiner Meinung nach kaum möglich. Das hat er als Kind in adventlichen Rorate-Messen auf dem Land erfahren, als Erwachsener auf dem Berg Athos sowie in Indien, Nepal und Tibet. Seine Reisen haben ihn auch gelehrt, dass es im Grunde nicht viel mehr braucht als das Eintauchen in die Natur und ein Sich-Öffnen für Überirdisches. Brigitte Krautgartner hat sich davon erzählen lassen.

Advent – Sehnsucht nach einer Welt in Gottes Sinn

In den hierzulande kurzen Tagen und langen Nächten vor der Wintersonnenwende werden die Straßen gerne festlich warm erleuchtet. Die Lichter, so scheint es, erzählen von einer Sehnsucht nach einer anderen Welt. Einer Welt, in der es Sinn, Orientierung, Ganzheit gibt – und auch die Möglichkeit, mit mancher Gebrochenheit leben zu können. Advent („Herankunft“) werden diese Wochen genannt, die eine Gottesgeburt vorbereiten und damit die Hoffnung feiern, dass vieles gut werden darf und kann. Franziska Loretan-Saladin hat dazu für das „theologische Feuilleton feinschwarz“ einen Text verfasst.

Redaktion & Moderation: Doris Appel