Montag, 28.11.2022, Jutta Henner

Würde und Unterschiedslosigkeit

Dass allen Menschen unterschiedslos die gleiche Würde und die gleichen Rechte zukommen, wird in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgehalten

Sich für diese Menschenrechte einzusetzen, mit ganz unterschiedlicher Motivation, ist wichtig. Denn noch immer gibt es Ungleichheit in verschiedenen Bereichen.

Die Bibel, lange vor den Menschenrechten entstanden, erzählt von der Würde und Unterschiedslosigkeit aller Menschen und dem Eintreten dafür. „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.“ (3 Mos/Lev 19,18) Dieses Gebot der „Nächstenliebe“ ist bereits in der Hebräischen Bibel überliefert. Jesus interpretiert dieses Gebot ganz konkret: „Nächstenliebe“, Mitmenschlichkeit, bewährt sich in der Zuwendung zu den besonders Bedürftigen, den Notleidenden und denen, die es schwer haben.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Direktorin der Österreichischen Bibelgesellschaft

Hungrigen zu essen zu geben, Durstigen zu trinken zu geben, Fremde gastlich aufzunehmen, Nackte zu bekleiden und Kranken und Gefangenen beizustehen, ohne Ansehen der Person, schenkt den Bedürftigen nicht nur Würde, sondern, so Jesus, entspricht dem Willen Gottes.

„Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt – und wenn sie noch so unbedeutend sind -, das habt ihr für mich getan.“ (Mt 25,40).