Synodaler Weg und Kirchenrecht
Der „Synodale Weg“ in Deutschland ist als Folge der Missbrauchsskandale ins Leben gerufen worden. Welche Strukturen ermöglichen Machtmissbrauch – das war die zentrale Frage. Viele waren sich einig: Es muss sich etwas ändern, es braucht Reformen, die katholische Kirche in Deutschland steht an einem Wendepunkt. In vier Foren wurde von Klerikern und Laien gemeinsam beraten: über „Macht, Partizipation, Gewaltenteilung“, über die „Sexualmoral“, über die „Priesterliche Lebensform“ und über „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“.
Praxis
Mittwoch, 5.4.2023, 16.05 Uhr, Ö1
Mit 15 Beschlüssen ist der Synodale Weg nun dreieinhalb Jahre später Mitte März zu Ende gegangen. Aber Kritik kommt von allen Seiten: Den einen gehen die Beschlüsse viel zu weit, den anderen gehen sie nicht weit genug. Und: Sind sie überhaupt mit dem Kirchenrecht der katholischen Kirche vereinbar? Susanne Krischke spricht mit der Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, dem Kirchen- und Religionsrechtler Andreas Kowatsch und dem Pastoraltheologen Bernd Hillebrand.
- Praxis 15.3.2023: Synodaler Weg: 15 Reformvorschläge für katholische Kirche
- Weiter Debatte um Reformpläne in Deutschland
- Erneut Kritik am deutschen Synodalen Weg
- Deutschland – Segen für Homosexuelle: Vatikan irritiert
- Deutschland – Synodaler Weg: Ja zur Diakonweihe für Frauen
- Der Synodale Weg
- Deutsche Bischofskonferenz
- Zentralkomitee der deutschen Katholiken
- Hochschule Heiligenkreuz: Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
- Universität Wien: Andreas Kowatsch
- Universität Graz: Bernd Hillebrand
Psychiaterin Heidi Kastner über Vertrauen und Verlust
Institutionen beklagen heute durch die Bank, dass ihnen immer weniger Vertrauen entgegengebracht wird: Politischen Parteien geht es nicht anders als den Religionsgemeinschaften. Vor allem die Fälle von sexueller Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen haben bei vielen Menschen das Vertrauen in die römisch-katholische Kirche nachhaltig erschüttert. Die Gerichtspsychiaterin und Gutachterin Heidi Kastner ist Chefärztin der forensischen Psychiatrie der Landesnervenklinik Linz sowie Autorin zahlreicher Bücher. Über den massiven Vertrauensverlust, der mit dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle einhergegangen ist, aber auch über positive Effekte, die persönlicher Glaube haben kann und was Religionsgemeinschaften tun könnten, um Vertrauen wiederzugewinnen, hat Brigitte Krautgartner mit Heidi Kastner gesprochen.
- Bücher von Heidi Kastner
- Wikipedia: Heidi Kastner
- Kepler Universitätsklinikum: Psychiatrie mit Forensischem Schwerpunkt
Diakonie: Beratungszentrum für Ukraine-Geflüchtete
Das Vertrauen in eine bessere Zukunft in greifbarer Nähe, das ist mittlerweile auch vielen aus der Ukraine Geflüchteten abhandengekommen. Vor einem Jahr sind die ersten Ukrainerinnen und Ukrainer nach Österreich gekommen. Geflüchtet aus ihrem Land, geflüchtet vor Tod und Zerstörung nach dem Einmarsch russischer Truppen. Damals hat die evangelische Diakonie in Wien ein Beratungszentrum speziell für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Die Probleme, die es zu lösen gilt, sind vielfältig. Und die Hoffnung vieler Geflüchteter, schon bald wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können, stellt sich zunehmend als Illusion heraus: Der Krieg könnte noch lange dauern. – Gestaltung: Susanne Krischke
Moderation: Alexandra Mantler