US-Ordensfrauen beraten über Verhältnis zum Vatikan

Die Jahresversammlung der Leitungskonferenz der katholischen US-Frauenorden berät über die weitere Vorgehensweise im Streit mit Rom.

Die Leitungskonferenz der katholischen US-Frauenorden (LCWR), die rund 80 Prozent der 57.000 Ordensfrauen in den USA repräsentiert, berät über ihr künftiges Verhältnis zum Vatikan. An der am Dienstag eröffneten und bis Samstag dauernden Jahresversammlung in St. Louis nehmen nach Angaben lokaler Medien rund 900 Ordensfrauen teil, wie die Nachrichtenagentur Kathpress berichtete.

Das Verhältnis zwischen der römischen Kirchenleitung und den Repräsentantinnen der US-amerikanischen Nonnen und Schwestern gilt als angespannt, nachdem der Vatikan der LCWR in einem Untersuchungsbericht „schwere lehrmäßige Probleme“ attestiert hatte.

Kommunikation statt Konflikt

Die Leiterin der Vinzentinerinnen in St. Louis, Louise Gallahue, sagte, die Jahrestagung solle nach dem Willen der Schwestern „eine Zeit des Dialogs und des wachsenden Verstehens“ sein. Es gehe um „Kommunikation mit der Kirchenleitung und nicht in Konflikt zu ihr“, sagte sie der Zeitung „St. Louis Post-Dispatch“.

Zwei Frauen vor einem historischen Gebäude.

REUTERS/Max Rossi

Pat Farrell und Janet Mock in Rom

Der Vatikan hatte in dem im April bekanntgewordenen Untersuchungsbericht den Ordensmitgliedern vor allem Mängel in den Themenbereichen Abtreibung und Lebensschutz, Sterbehilfe, Frauenweihe, radikalen Feminismus oder Homosexualität vorgeworfen. Viele Aussagen offenbarten „weitreichende Abweichungen von der katholischen Lehre“, hieß es, Rom kündigte damals eine weitreichende Reform des Verbandes an.

Bisher keine Einigung

Die obersten Vertreterinnen des Dachverbandes, Pat Farrell und Janet Mock, waren im Juni zu einem klärenden Gespräch in den Vatikan gereist. Das Treffen mit den Spitzen der Glaubenskongregation bezeichneten sie anschließend als schwierig; Grund seien „unterschiedliche Sichtweisen“

Die sogenannte Apostolische Visitation der US-Frauenorden war im Dezember 2008 von der vatikanischen Ordenskongregation angeordnet worden. Bekannt wurde sie jedoch erst durch Presseberichte im Sommer 2009. Darin wurden der erhebliche Rückgang der Zahl von Ordensschwestern sowie eine mitunter laxe Handhabung der Ordensregeln als Gründe für die Überprüfung durch den Vatikan genannt.

(KAP/APA)

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