Kirche hält an Papstreise in den Libanon fest

Trotz der Eskalation der Gewalt soll der Papst wie geplant im September den Libanon besuchen.

Maronitische Patriarch Bechara Rai

EPA / Nabil Mounzer

Bechara Boutros al-Rai ist sich sicher, dass der Papst im September den Libanon besucht.

Der Besuch des Papstes im Libanon ist auch durch das Übergreifen des Bürgerkriegs in Nachbarregionen „nicht gefährdet“. Davon gab sich der Patriarch der maronitisch-katholischen Kirche, Bechara Boutros al-Rai, gegenüber einer Delegation des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ überzeugt.

Auf die Frage, ob der Staatsbesuch Mitte September wegen der Wirren und Spannungen ausfallen könnte, sagte al-Rai: „Selbstverständlich findet der Besuch statt.“ Die Vorbereitungen gingen unvermindert weiter und „die Christen im Libanon erwarten den Heiligen Vater mit großer Freude“.

Syrien-Konflikt greift auf Türkei und Libanon über

Spekulationen, der Papst könnte seine für 14. bis 16. September vorgesehene Reise aufgrund der angespannten Sicherheitslage verschieben, sind allerdings alles andere als aus der Luft gegriffen. Vom Konflikt in Syrien betroffen sind nämlich auch die Türkei und der Libanon - mehr dazu in: Sorge um Papstbesuch im Libanon (17.8.2012).

Am Montagabend erschütterte eine gewaltige Explosion ein ganzes Stadtviertel im türkischen Gaziantep an der syrischen Grenze, als eine Autobombe hochging. Neun Menschen, darunter vier Kinder im Alter zwischen anderthalb und zwölf Jahren, starben in den Flammen. Die Täter dürften aus Syrien gekommen sein.

In der nordlibanesischen Stadt Tripoli wiederum kam es in der Nacht auf Mittwoch zu Kämpfen zwischen Sunniten und Alawiten. Insgesamt seien seit Montagabend mindestens sieben Menschen getötet und rund 100 Menschen verletzt worden, hieß es in Sicherheitskreisen.

Kirchlicherseits wird betont, dass eine Absage der Papstreise im Interesse der Regime in Teheran und Damaskus läge. Die Absage würde die Spannungen nicht abbauen, sondern eher verschärfen. Die Vorbereitungen für die 24. Auslandsreise von Benedikt XVI. würden jedenfalls „ohne jede Verunsicherung“ fortgesetzt, sagte Sprecher Federico Lombardi am Montag.

KAP