IKG in Konflikt mit World Jewish Congress

Schwere Vorwürfe soll IKG-Präsident Oskar Deutsch gegen den Präsidenten des World Jewish Congress erheben: Ronald S. Lauder habe versucht die Vorstandswahlen der IKG in Wien zu beeinflussen.

Ein Konflikt der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) mit dem World Jewish Congress spitzt sich mehr und mehr zu. Oskar Deutsch soll Lauder versuchten Stimmenkauf für seinen Kontrahenten Martin Engelberg vorwerfen. Konkret geht es um die Unterstützung von Engelbergs Liste „Chaj“. Dieser zeigte sich am Sonntag gegenüber der APA „schockiert“ über die Anschuldigungen.

Schwere Vorwürfe

In einem Brief an den European Jewish Congress (EJC) heißt es laut Nachrichtenmagazin „profil“: „Wir sind in der Lage, Antisemiten und Feinde des jüdischen Volkes zu bekämpfen, aber wir können nicht überleben, wenn jüdische Führungspersönlichkeiten, die uns schützen und repräsentieren sollten, versuchen, unsere Wahlen zu kaufen.“ Zuvor hatten bereits mehrere Medien berichtet, die IKG hätte Lauder per Weisung eine Art „Hausverbot“ für deren Einrichtungen erteilt und den WJC-Präsidenten bespitzeln lassen. Deutsch selbst dementierte dies zwar nicht, Bestätigung gab es aber auch keine. Gegenüber religion.ORF.at hieß es aus dem Büro des IKG-Präsidenten, man nehme dazu nicht Stellung.

„Es hat keinen Stimmenkauf gegeben und auch keinen Versuch, Stimmen zu kaufen“, weist nun Engelberg die Anschuldigungen als „unbegründet und haltlos“ zurück. Lauder sei seit Jahrzehnten „ein mehr als großzügiger Unterstützer jüdischen Lebens in Wien“. Die „konstruierten Vorwürfe gegen den Philanthropen“ seien „mehr als beschämend“. Engelberg ortet in den Anschuldigungen den Versuch, „oppositionelle Kontrolle in der Gemeinde mundtot zu machen“.

APA