Kirchen mahnen Solidarität mit verfolgten Christen ein

Knapp 700 Menschen aller christlicher Konfessionen nahmen am Montagabend an einem Fackelzug von der Wiener Oper bis zum Stephansdom teil, um gegen die weltweite Verfolgung von Christen zu protestieren.

Die Veranstaltung endete mit einem Ökumenischen Gottesdienst im Stephansdom, an dem auch Vertreter der griechisch-orthodoxen, der armenisch-apostolischen und der koptischen Kirche, weiters Geistliche und Gläubige der äthiopisch-orthodoxen, anglikanischen und altkatholischen Kirche, der Baptistengemeinde und der Österreichischen Evangelischen Allianz teilnahmen.

Syrisch-orthodoxer Bischof nimmt westliche Politiker in die Pflicht

Der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin rief die politisch Verantwortlichen der westlichen Welt auf, die Christen im Orient und in anderen Teilen der Welt nicht zu verraten und im Stich zu lassen: „Die Christenverfolgung hat extreme Ausmaße angenommen. Im Orient werden die Christen förmlich hingeschlachtet“.

Fackelzug von der Wiener Oper zum Stephansdom

APA/Georg Hochmuth

Fackelzug gegen Christenverfolgung am Montag Abend in Wien

Den Westen scheine das kaum zu interessieren, kritisierte Aydin und weiter wörtlich: „Das ist unsere Erfahrung als orientalische Christen: Mörder und Erpresser finden keinen Widerstand, haben offensichtlich immer Erfolg und genießen oft die Unterstützung westlicher Politiker.“ Wie der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos weiter sagte, beginne Verfolgung aber nicht mit Folter und Mord: „Es gibt beunruhigende Zeichen einer wachsenden Feindschaft gegen die Christen auch in denjenigen Ländern, die nicht unsere Schwerpunktländer sind“.

Weiters meinte er, Diskriminierung beginne mit Verhöhnung und Verspottung. „Das soll den Boden für Schlimmeres bereiten.“ Aydin verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf Angriffe gegen die russisch-orthodoxe Kirche. Und er höre sogar aus manchen Wiener Bezirken beunruhigende Nachrichten: „Kirchengebäude werden durch Nicht-Christen geschändet und Gottesdienste gestört. Die Kirchengemeinden müssen während der Liturgie die Türen von innen versperren.“

Eingeladen hatte zu der Veranstaltung die Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“. Der Plattform gehören mehr als 20 christliche Menschenrechtsorganisationen an.

KAP

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