Medien: Schönborn hat gute Chancen auf Nachfolge

Italienische Medien räumen dem Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, gute Chancen ein, Nachfolger von Joseph Ratzinger und damit der 266. Papst zu werden.

Nach der Ankündigung des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. zum Monatsende wird bereits öffentlich über seinen möglichen Nachfolger diskutiert - mehr dazu in Papst-Rücktritt: Spekulationen über Nachfolge beginnen. „Unter den Ausländern gibt es einen Kardinal, den viele für Benedikts Nachfolge als perfekt erachten: Es handelt sich um den Österreicher Schönborn, einen ehemaligen Schüler Ratzingers. Auch wenn Benedikt im Konklave nicht über seinen Nachfolger entscheiden kann, wird sich sein Einfluss - und das ist ein vollkommen neuer Aspekt - als entscheidend erweisen“, kommentiert die römische Tageszeitung „La Repubblica“ am Dienstag.

Kardinal Christoph Schönborn

APA/Georg Hochmuth

Papst-Kandidat: der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn

Auch die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ betrachtet Schönborn als aussichtsreichen Anwärter auf den Stuhl Petri. „Unter den Europäern ist der starke Name jener des Wiener Erzbischofs Schönborn. Der Theologe und Schüler Ratzingers steht an der Spitze der innovativen und kämpferischen österreichischen Kirche, die Rom wegen seiner Beschlüsse bezüglich der Piusbrüder kritisiert hat“, so „Il Sole 24 Ore“.

„Ausgewogener Reformator“

„Im Zeichen der Kontinuität mit dem Papst steht die Kandidatur von Kardinal Schönborn, einem äußerst gebildeten Schüler Ratzingers und Nachfahren einer alten Familie der böhmischen Aristokratie, der für das Konklave 2005 mit dem Zug nach Rom reiste und sich selber am Bahnhof den Koffer trug. (...) Schönborn, der schon damals zu den Papst-Kandidaten zählte, ist ein ausgewogener Reformator, der eine Spitzenposition im Kampf gegen Kindesmissbrauch eingenommen und sogar die alte Garde in der Kurie kritisiert hat“, so die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“.

Auch das Turiner Blatt „La Stampa“ räumt Schönborn beste Chancen ein. „Der nächste Pontifex könnte ein erprobter Ratzinger-Mann wie Schönborn sein, der zwar konservativ in der Kirchendoktrin ist, allerdings im Hinblick auf den Dialog mit den fortschrittlichsten Flügeln der österreichischen Kirche offen ist“, so „La Stampa“.

religion.ORF.at/APA

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