Papst-Rücktritt: Rom rüstet sich für Pilgeransturm

Die Stadt Rom rüstet sich für einen Massenansturm Hunderttausender Pilger aus der ganzen Welt, die für die nächsten Tage erwartet werden.

Hunderttausende Gläubige und wohl auch Schaulustige werden in den nächsten Tagen zum Petersplatz strömen, um die letzten öffentlichen Auftritte Benedikts XVI. vor dem Rücktritt am 28. Februar zu verfolgen und auf die Verkündung des neuen Pontifex zu warten.

Einen Vorgeschmack auf die Massen bot die zwei Kilometer lange Schlange, die sich am Mittwochabend vor Beginn der vom Papst zelebrierten Aschermittwochsliturgie bildete. Sie reichte einmal um den Petersplatz. Tausende Gläubige, Pilger und Touristen wollten dabei sein, um den deutschen Papst bei einer seiner letzten Feiern im Dom zu erleben. Am Vormittag hatte er vor Tausenden eine Generalaudienz abgehalten.

Nonnen überqueren den Petersplatz in Rom

APA/Massimo Percossi

Die Gemeinde Rom rüstet sich für den Ansturm der Gläubigen

150.000 Pilger zu Angelus-Gebet erwartet

Wie im Jubiläumsjahr 2000 und beim Begräbnis von Benedikts XVI. Vorgänger Johannes Paul II. im April 2005 werden in der Zeit rund um den Rücktritt und das Konklave, der Wahl des neuen Papstes, Hunderttausende von Pilgern in der Ewigen Stadt erwartet. Die Gemeinde Rom bereitet sich deshalb sorgfältig auf höhere Besucherzahlen vor. Allein zum Angelus-Gebet am kommenden Sonntag sei mit 150.000 Pilgern auf dem Petersplatz zu rechnen, 100.000 mehr als an „normalen“ Sonntagen, hieß es aus der Stadtverwaltung.

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Vatikan wurden verschärft. In Hinblick auf das Angelus-Gebet am Sonntag sollen mehrere Straßen rund um den Kirchenstaat gesperrt werden. Zudem soll es verstärkt Busverbindungen zum Vatikan geben.

Eintrittskarten nicht notwendig

Mit einer riesigen Menschenmenge wird unter anderem am 27. Februar, anlässlich der letzten Generalaudienz des Papstes, gerechnet. An diesem Tag werden Persönlichkeiten aus der ganzen Welt erwartet. Da der Petersplatz und die zum Vatikan führende Via della Conciliazione „nur“ einige Hunderttausend Menschen fassen können, sollen Videoleinwände in den umliegenden Straßen aufgestellt werden, damit die Gläubigen die Audienz von dort aus verfolgen können.

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„Orientierung spezial“ am Sonntag 17.2.2013, 12.00 Uhr, ORF 2 und 17.00 Uhr, ORF III. „Orientierung“ berichtet am Sonntag, 17. Februar, in einer Sondersendung über den Rücktritt von Papst Benedikt XVI.

Eintrittskarten für den Petersplatz sind übrigens nicht notwendig. Die Gemeinde Rom warnt allerdings vor Betrügern, die unwissenden Gläubigen im Internet Karten zu hohen Preisen anbieten.

4,5 Millionen Euro Kosten

Die Stadt Rom will für die Sicherheit rund um die Großevents des Papst-Rücktritts, des Konklaves und der Messe zur Amtseinweihung des neuen Papstes 4,5 Millionen Euro aufwenden. Das „außerordentliche Ereignis“ verlange auch „außerordentliche Ressourcen und Mittel“, schrieb Bürgermeister Gianni Alemanno laut der Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Donnerstag-Ausgabe) an Regierungschef Mario Monti.

Mit der Bereitstellung von Hilfen für die erwarteten Hunderttausende Besucher Ende Februar und den ersten Auftritten des neuen Papstes ab März gelte es auch, „das Bild Italiens in der Welt auf die bestmögliche Weise zu wahren“, so Alemanno. Tausende Freiwillige sollen eingesetzt werden, um den Pilgern Informationen über die Ereignisse zu liefern. Zusätzlich zu den zehn schon bestehenden Informationspunkten innerhalb der Stadt sollen weitere eingerichtet werden.

In Hotels und Klöstern sind fast alle Zimmer längst ausgebucht. Befürchtet wird jedoch, dass das Papst-Fieber die Preise stark in die Höhe treibt. Der Konsumentenschutzverband Codacons versprach strenge Kontrollen, um illegale Preiserhöhungen rund um den heiligen Distrikt abzuwenden. Da kostet ein Sandwich schon einmal sieben Euro oder ein halber Liter Mineralwasser drei Euro. Die Konsumentenorganisation fordert harte Strafen für die Preissünder.

religion.ORF.at/APA/KAP

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