Papst-Insignien: Fischerring und rote Schuhe

Ist ein neuer Papst bestimmt, bekommt er die äußeren Kennzeichen seiner geistlichen Würde: Hirtenstab, Ring, die Bischofsmütze und Kleidungsstücke für verschiedene liturgische Anlässe.

Die äußeren Kennzeichen der geistlichen Würde des Papstes heißen Insignien oder Pontifikalien. Bis Mitte der 1960er Jahre gehörte noch eine Krone (Tiara) dazu. Auch heute gibt es feste Kleidervorschriften und Insignien, die auf die herausgehobene Stellung des Papstes hinweisen.

Die Bischofsmütze (Mitra) eines Papstes

APA/dpa/Matthias Schrader

Eine Mitra - Bischofsmütze des Bischofs von Rom

Die Ferula: Sie ist der Hirtenstab des Papstes. Die Ferula ist dem Stab der Bischöfe und Äbte nachempfunden, endet jedoch in statt einer Krümmung in einem Kreuz.

Der Fischerring: Der ursprüngliche Siegelring des Papstes (anulus piscatoris) weist ihn im katholischen Glauben als Nachfolger des biblischen Petrus aus. Der Schmuckstein trägt neben dem Namen des Papstes ein Petrus-Bild mit Fischernetz. Jeder Papst hat seinen eigenen Ring, der nach dem Tod mit einem Hammer zerschlagen wird. Der Ring des zurückgetretenen Benedikt XVI. wurde ebenfalls zerstört. Früher verwendeten die Päpste ihren Ring als Siegel, heute wird der Siegelring durch einen Stempel ersetzt.

Die Mitra: Sie ist eine hohe und spitz zulaufende Mütze mit Schmuckbändern. Die Mitra ist die liturgische Kopfbedeckung des Papstes, aber auch von Bischöfen.

Das Pallium: Das ringförmige, breite Band aus Wolle mit eingestickten Kreuzen trägt der Papst über seinem Messgewand. Auch Erzbischöfe besitzen ein Pallium.

Kleidung: Über die klassischen Insignien hinaus wechseln die Gewänder des Papstes je nach Aufgabe. Die Kleidung während einer Messfeier umfasst unter anderem ein weißes Unterkleid (Albe), das durch eine Gürtelschnur (Zingulum) gebunden ist. Darüber kommen die Stola und das ärmellose Messgewand (Kasel) in der liturgischen Farbe des Kirchenjahres - zum Beispiel in Weiß, Rot, Grün, Violett oder Schwarz. Dazu kommt das Pallium. Die Tageskleidung des Papstes ist weiß. Zur festlichen Amtstracht (Ornat) gehört auch das Brustkreuz (Pektorale) an einer goldenen Schnur oder Kette. Bei kühler Witterung kommen ein roter Umhang und ein roter Hut dazu.

Traditionell trägt der Papst purpurne Schuhe. Während Johannes Paul II. rote Schuhe von Prada trug, ließ sich Benedikt XVI. seine von einem Schuhmacher in Rom anfertigen.

religion.ORF.at/APA/dpa

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