Journalist Heinz Nußbaumer ist 70

Der Journalist und katholische Publizist Heinz Nußbaumer hat am Dienstag das 70. Lebensjahr vollendet. Er hat sich unter anderem im interreligiösen Dialog einen Namen gemacht.

Als Herausgeber der katholischen Wochenzeitung „Die Furche“, Vizepräsident der „Kardinal König-Stiftung“ und langjähriger Mitgestalter sowie oft angefragter Experte im ORF zählt Nußbaumer zu den profundesten christlichen Stimmen der öffentlichen Meinung in Österreich. Im „Trialog“ zwischen gläubigen Christen, Juden und Muslimen steht er an vorderster Front. In besonderer Weise war und ist Nußbaumer mit den Kardinälen Franz König und Christoph Schönborn verbunden; seine kirchliche Verankerung bezieht sich aber in gleicher Weise auf die „Basis“, vor allem in seiner Heimatpfarre Hinterbrühl.

Heinz Nußbaumer

APA/Günter R. Artinger

Heinz Nußbaumer

Nußbaumer führte 20 Jahre das außenpolitische Ressort der Tageszeitung „Kurier“ und arbeitete in den 90er Jahren als Pressesprecher für die Bundespräsidenten Kurt Waldheim und Thomas Klestil. Eines seiner zentralen Anliegen ist höchste journalistische Qualität und Seriosität sowie Ethik und Freiheit im Journalismus. „Mehr Mut und Demut“ und „mehr Widerstandskraft gegenüber Trivialisierung, Quotendruck und Zumutungen von außen“ könnte die Medienszene gut vertragen, so das Vorstandsmitglied der „Initiative Qualität im Journalismus“ (IQ).

Seit 1964 Journalist

Heinz Nußbaumer wurde am 16. Juli 1943 in Bad Reichenhall geboren, er wuchs in Salzburg auf und studierte Theologie, Rechts- und Staatsphilosophie sowie Kunstgeschichte. Von 1962 bis 1964 war er Pressereferent beim späteren ÖVP-Bundeskanzler Josef Klaus. 1964 startete Nußbaumer seine journalistische Laufbahn bei der „Salzburger Volkszeitung“.

1966 holte Hugo Portisch Nußbaumer nach Wien zum „Kurier“. 1971 wurde er mit der Leitung des außenpolitischen Ressorts betraut, das er knapp 20 Jahre lang führte. In dieser Zeit entstanden große Serien über den Nahen Osten, Afghanistan, Tibet, China und den ersten Golfkrieg. Von 1990 bis 1999 wechselte Nußbaumer die Seiten und war unter den Bundespräsidenten Kurt Waldheim und Thomas Klestil Leiter des Presse- und Informationsdienstes der Präsidentschaftskanzlei.

Zahlreiche Preise

Seit 1999 arbeitet Nußbaumer als freier Publizist. Er war unter anderem einer der Gastgeber der ORF-Reihe „kreuz&quer: Philosophicum“. 1974 und 1986 erhielt Nußbaumer für seine hervorragenden journalistischen Leistungen den Karl-Renner-Preis, 1990 den Leopold-Kunschak-Preis, und 2000 wurde er für sein Engagement um Qualität und Ethik im Journalismus mit dem Rene-Marcic-Preis ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Felix Ermacora-Menschenrechts-Pressepreis.

Heinz Nußbaumer und der Dalai Lama

APA/Robert Jäger

Hein Nußbaumer begrüßt den Dalai Lama bei dessen Österreich-Besuch 2007

Nußbaumer ist außerdem immer wieder als Buchautor aktiv. Seine Khomeini-Biografie „Revolutionär in Allahs Namen“ wurde ein internationaler Bestseller. Internationale Beachtung fanden auch Nußbaumers große Interviews - etwa mit Jordaniens König Hussein, Saudiarabiens König Feisal, mit dem Schah von Persien, mit den ägyptischen Staatschefs Nasser und Sadat, PLO-Chef Arafat, mit US-Präsident Reagan und US-Außenminister Kissinger, dem Dalai Lama, Indira Gandhi oder Margaret Thatcher. Sein im 2011 bei „Styria“ erschienenes Buch „Meine kleine große Welt“ gibt Einblick in ein erfülltes journalistisches Leben mit Gesamthorizont der Weltpolitik.

Zusammen mit der langjährigen Leiterin des Sekretariats von Kardinal König, Annemarie Fenzl, veröffentlichte Nußbaumer das Kardinal-König-Buch „Gedanken für ein erfülltes Leben“, das ein großer Erfolg wurde. Dieses Buch wurde ebenso wie sein Band „Der Mönch in mir“, in dem er seine inneren Erfahrungen vom Berg Athos verarbeitete, mehrfach aufgelegt, übersetzt und ausgezeichnet.

KAP