Zeitschrift: Papst-Vertrauter hatte Affären mit Männern

Ein von Papst Franziskus in eine Schlüsselposition im Vatikan berufener Prälat hat einem Medienbericht zufolge mehrere homosexuelle Affären gehabt. Der Vatikan dementiert, die Vorwürfe seien unglaubwürdig.

Battista Ricca habe in seiner Zeit als Botschafter des Vatikans in Montevideo Affären mit Männern gehabt, berichtete am Freitag die italienische Wochenzeitschrift „L’Espresso“. Der Kirchenmann sei in der Hauptstadt Uruguays auch einmal zusammengeschlagen worden, nachdem er mehrere Schwulenbars besucht habe. Der Vatikan wies den Bericht zurück.

Unter dem mantel des Schweigens

Auch mit einem Mitglied der Schweizer Garde des Vatikans habe Ricca eine Affäre gehabt, berichtete die Zeitschrift. Der 57-Jährige musste den Angaben zufolge wegen seines Verhaltens im Jahr 2000 Uruguay verlassen. Über die Affären sei aber der Mantel des Schweigens gedeckt worden, woraufhin Ricca später im Vatikan neue Karriere machen konnte. Offenbar habe auch Franziskus nichts von den Affären gewusst, als er den Prälaten in diesem Jahr als seinen persönlichen Repräsentanten bei der in Skandale verstrickten Vatikanbank berief, schrieb „L’Espresso“.

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi wies den „L’Espresso“-Bericht als „unglaubwürdig“ zurück. Die Zeitschrift dagegen wertete ihre Enthüllungen als einen weiteren Beweis für das Wirken einer „gay lobby“ im Vatikan.

Schon vor der Wahl von Franziskus zum Pontifex war in der italienischen Presse immer wieder über ein Schwulen-Netzwerk im Vatikan gemutmaßt worden, das zugleich Druck ausübe und selbst Zielscheibe kircheninterner Repressionen sei. Dies wurde vom Vatikan immer zurückgewiesen. Allerdings soll Franziskus im Juni im kleinen Kreis die Existenz homosexueller Seilschaften im Vatikan eingeräumt haben.

APA/AFP

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