Putin würdigt Kirche als „natürlichen Partner“

Kremlchef Wladimir Putin hat in einem Dokumentarfilm die russisch-orthodoxe Kirche zu ihrem 1025-Jahr-Jubiläum als „natürlichen Partner“ des Staates gewürdigt.

„Wir haben eine sehr vielfältige Zusammenarbeit“, sagte Putin in dem im Staatsfernsehen ausgestrahlten Film, „bei der geistig-moralischen Erziehung der Menschen, vor allem der Jugend.“ Die russisch-orthodoxe Kirche feiert von Mittwoch (24. Juli) an die Einführung des Christentums unter den ostslawischen Völkern vor 1025 Jahren.

Am Samstag erreichen die Feiern in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ihren Höhepunkt: Die Kirche erinnert dann im Beisein Putins und seiner Kollegen Viktor Janukowitsch (Ukraine) und Alexander Lukaschenko (Weißrussland) an die Taufe des Kiewer Rus 988. Das Kiewer Rus war im Mittelalter ein Großreich mit dem Zentrum Kiew und umfasste weite Teile der heutigen Staaten Russland, Weißrussland und Ukraine. Im Rus nahm Fürst Wladimir als erster das Christentum an.

„Erstatz“ für 1.000-Jahr-Feier

Die 1.000-Jahr-Feier war 1988 in die Zeiten der Sowjetunion gefallen, als Christen sich unterdrückt sahen. Deshalb wird diesmal besonders groß gefeiert. In den vergangenen 25 Jahren erlebte die Kirche nach dem Zerfall des Kommunismus eine Wiedergeburt - mit Tausenden neuen Gotteshäusern und Klöstern.

Putin steht bisweilen in der Kritik, die Kirche für seine Machtinteressen zu instrumentalisieren. In dem am Montagabend ausgestrahlten Film erinnert sich Putin auch daran, dass seine Mutter ihn heimlich habe taufen lassen. Der Vater sei in einem Betrieb Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen, deshalb habe das damals keiner wissen dürfen.

APA/dpa