Caritas: Schlepper-Vorwürfe gegen Asylwerber aufklären

Im Wiener Servitenkloster, wo derzeit knapp 40 Flüchtlinge untergebracht und von der Caritas betreut werden, sind am Dienstagnachmittag drei Personen wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen worden.

Die Caritas der Erzdiözese Wien zeigte sich in einer ersten Reaktion schockiert angesichts der Vorwürfe seitens des Bundeskriminalamts. „Die Vorwürfe der Behörde sind auch für die Caritas neu“, so Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien in einer ersten Reaktion: „Wir haben jedes Interesse an einer raschen und vollständigen Aufklärung und sichern den Behörden volle Kooperation zu.“

Klaus Schwertner

Kathbild/Franz Josef Rupprecht

Generalsekretär der Caritas Schwertner

Man sei „extrem verärgert, falls die Caritas hier von Einzelnen ausgenutzt wurde“, so Schwertner weiter. Denn klar sei: „Wenn mit der Not von Menschen Geschäft gemacht wird, ist das völlig inakzeptabel und aufs Schärfste zu verurteilen.“

„Trotzdem nicht unaufmerksam für Not“

Zugleich hielt der Caritas-Generalsekretär fest: „Sollten wir hier tatsächlich von Einzelnen hintergangen worden sein, darf uns das als Caritas trotzdem nicht unaufmerksam machen für die Not der Menschen, die sich in einer schwierigen und verzweifelten Situation nach einer Flucht an uns wenden.“

Die Caritas werde sich auch weiterhin für Menschen in Not unabhängig von Religion, Herkunft und sozialer Stellung engagieren. „Das gilt selbstverständlich auch für jene Flüchtlinge, die noch immer im Servitenkloster wohnen und die sich zum Teil noch immer in laufenden Asylverfahren befinden“, so Schwertner abschließend.

Seit Anfang März diesen Jahres dient das ehemalige Servitenkloster als Grundversorgungshaus für jene Asylwerber, die diesen Winter in der Votivkirche betreut wurden. Nach der Festnahme und Abschiebung von acht Bewohnern am Wochenende waren zuletzt 39 Personen im Kloster gemeldet. 17 von ihnen befinden sich noch immer im laufenden Asylverfahren.

KAP

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