Michael Haneke wird in Graz Ehrendoktor der Theologie

Der international renommierte österreichische Filmregisseur und Oscar-Preisträger Michael Haneke wird im September in Graz mit einem Ehrendoktorat der Theologie geehrt.

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Karl-Franzens-Universität nannte in einer Aussendung am Donnerstag den Dienstag, 17. September, 18.00 Uhr, als Termin der Ehrenpromotion Hanekes. Vor dem Festakt in der Aula stellt sich der Regisseur, der selbst am Institut für Film und Fernsehen der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst lehrt, für ein Pressegespräch zur Verfügung.

Den Antrag auf das Ehrendoktorat des Filmemachers stellte das Fakultätsgremium der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz, wo Haneke seit 1991 mit dem Institut für Fundamentaltheologie eng verbunden ist. Im Rahmen der dort betriebenen Forschungen zu „Theologie im Cultural Turn“ machte der 71-Jährige mehrfach Originalmaterial für Analysen und Forschungen zugänglich und brachte durch seine Mitarbeit vielfache Forschungsimpulse ein, teilte die Fakultät mit.

„Zutiefst theologisch relevant“

Mit seinen Filmen habe Michael Haneke „Fragestellungen aufgegriffen, die einerseits soziologisch, andererseits auch zutiefst theologisch relevant sind“. Der Regisseur lege „den Finger auf wunde Punkte unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens“ und stelle immer wieder „die Verfasstheit des Individuums und seine Hinordnung auf ein Anderes“ kritisch zur Diskussion.

Haneke ist seit 2012 auch Ehrendoktor an der Universität Paris VIII, viele seiner Filme haben ein Nahverhältnis zum französischen Kino. Für seine Spielfilme wie „Die Klavierspielerin“, „Cache“, „Das weiße Band“ und zuletzt „Liebe“ wurde Haneke vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Oscar 2013 für den bester fremdsprachigen Film, mit zwei Goldenen Palmen der Filmfestspiele von Cannes, zwei Golden Globes und mehreren Europäischen Filmpreisen.

KAP