Angeblich neues „Wunder“ in Wallfahrtsort Medjugorje

Im Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina soll sich ein neues „Wunder“ ereignet haben, wie bosnische und kroatische Medien am Mittwoch übereinstimmend berichteten.

Eine 40 Jahre alte Gipsstatue der Muttergottes soll bereits zum zweiten Mal in dieser Woche in fluoreszierendem Licht gestrahlt haben. Tausende Pilger hätten sich vor dem Haus mit der Statue versammelt, hieß es in Medienberichten.

Pilger im Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina

Reuters/Dado Ruvic

Pilger besuchen den Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina

Vatikan prüft Erscheinungen

In Medjugorje soll 1981 die Muttergottes erstmals Hirtenkindern erschienen sein und sich seitdem regelmäßig den inzwischen erwachsenen „Sehern“ mitteilen.

1991 formulierte die damalige jugoslawische Bischofskonferenz Leitlinien zu dem Phänomen. Darin heißt es, es stehe nicht fest, dass die Vorgänge übernatürlich seien. Daraus ergebe sich, dass offizielle Wallfahrten nach Medjugorje nicht möglich seien. Zugleich wird jedoch die Notwendigkeit der seelsorgerischen Betreuung der Pilger unterstrichen. Die Römische Glaubenskongregation bestätigte die Leitlinien.

Der Vatikan untersucht die angeblichen Wunder seither und soll in Kürze ein endgültiges Urteil fällen. Millionen Pilger aus der ganzen Welt machten den ursprünglichen Provinzort allerdings bereits zu einem der wichtigsten katholischen Wallfahrtsziele.

„Medjugorje-Friedensgebet“ in Wien

Zwei der „Seher-Kinder“ von damals, Ivan Dragicevic und Marija Pavlovic-Lunetti, waren am Dienstagabend in Wien zu Gast. Im Stephansdom fand unter der Leitung von Kardinal Christoph Schönborn ein „Medjugorje-Friedensgebet“ statt, das per Livestream im Internet auch international verbreitet wurde und so laut Erzdiözese Wien von rund einer Million Menschen verfolgt wurde.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Message for you!“ und fand heuer bereits zum sechsten Mal statt. In seiner Predigt nahm Schönborn die weltweit gewaltsamen Auseinandersetzungen in den Blick und forderte die Gläubigen auf, für den Frieden zu beten.

Kardinal Schönborn würdigte einmal in einem Interview im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ die zahlreichen „guten Früchte“, die der Marienort jedes Jahr bei vielen Menschen etwa in Form von Bekehrungs- oder Berufungserfahrungen hervorbringe. Dem Letzturteil der Kirche über Medjugorje wolle er damit aber nicht vorgreifen.

religion.ORF.at/APA/dpa

Mehr dazu: