Id al-Adha: Bereitschaft zum Opfern

Das Opferfest gilt neben dem Fastenbrechen am Ende des Ramadans als wichtigstes islamisches Fest. Am Ende des Hadsch, der Wallfahrt nach Mekka, feiern die Pilger sowie alle Gläubigen der islamischen Welt Id al-Adha.

Das Fest erinnert an die Bereitschaft Ibrahims (Abrahams), seinen Sohn zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Muslime glauben - anders als Juden und Christen, dass es sich bei Ibrahims Sohn um Ismail (Ismael) und nicht um Isaak handelte.

Reichlich Essen und Geschenke

Das Opferfest beginnt am zehnten Tag des Wallfahrtsmonats - 2013 mit Sonnenaufgang des 15. Oktober und dauert bis Sonnenuntergang am Freitag, dem 18. Oktober. In einigen Regionen kann der Termin wegen eigener Festlegung der Mondsichtung um einen Tag variieren.

Schafe mit bunten Markierungen auf dem Fell, auf einem Markt in Bagdad

Reuters/Saad Shalash

Markierte Schafe auf einem Markt in Bagdad

Beliebtestes Opfertier für die rituelle Schlachtung (Schächten) ist das Schaf. Ein Drittel des Tieres bekommen die Armen, ein weiteres Drittel Verwandte und Freunde. Die Käufer behalten den Rest. Kinder können sich über Geschenke freuen, einige Regierungen lassen Gefangene frei.

Familienfest - auch in Österreich

Id al-Adha wird im Familien- und Bekanntenkreis gefeiert. Neben dem Opfer-Ritual gehören dabei morgendliche Festgebete in der Moschee oder im Gebetshaus zu den Festivitäten. Das muslimische Opferfest türkisch: Kurban Bayram, Bosnisch: Kurban Bajram wird auch in Österreich von zahlreichen Menschen begangen.

Geschlachtet werden die Opfertiere dabei aber nur selten von den Gläubigen selbst. In den meisten Fällen übernehmen türkische Supermarktketten den gesamten Schlachtablauf - vom Kauf des Tieres bis zur Bearbeitung des Fleisches. Ein Teil des Fleisches muss an Arme und Bedürftige abgegeben werden.

Traditionelles Fladenbrot Kibbeh auf einem markt in Damaskus

Reuters/Bassam Khabieh

Traditionelles Fladenbrot

Spirituelles Gemeinschaftsgefühl

In Österreich leben mehr als 500.000 Muslime, wobei Vorarlberg (8,4 Prozent) und Wien (7,8 Prozent) den größten Anteil an Muslimen an der jeweiligen Landesbevölkerung aufweisen. Das Opferfest, das weltweit gefeiert wird, stärkt das spirituelle Gemeinschaftsgefühl der Muslime.

Die Mehrheit der Muslime in Österreich hat türkische und bosnische Wurzeln. Sie vertreten dem deutschen Islamwissenschaftler und Jurist Mathias Rohe zufolge mehrheitlich einen liberalen bis gemäßigt-traditionellen Islam, der somit „das Bild des Islam in Österreich“ präge.

religion.ORF.at/APA/KAP

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