Syrer wird neuer Metropolit von Mitteleuropa

Isaak Barakat, bisher syrischer Jugendbischof, wird der neue griechisch-orthodoxe Metropolit für Mitteleuropa. Auch andere Ämter wurden neu besetzt, mit dem Auftrag, sich auch um Flüchtlinge aus Syrien zu kümmern.

Die Bischofssynode des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Antiochien hat einen neuen Metropoliten für Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz sowie für das restliche Mitteleuropa gewählt. Es handelt sich um den bisherigen Weihbischof in Damaskus, Isaak Barakat. Er war Titularbischof von Apameia, einer antiken Stadt am Orontes, und wird künftig seinen Bischofssitz in Köln haben.

Mehrere Ämter neu besetzt

Die Versammlung der orthodoxen Bischöfe fand am 15. Oktober im libanesischen Balamand statt, teilte das Sekretariat der heiligen Antiochenischen Synode mit. Zugleich war der westeuropäische Metropolitansprengel neu zu besetzen, nachdem im Dezember 2012 dessen Oberhirte Jazigi als Johannes X. zum antiochenischen Patriarchen erwählt wurde.

Den verwaisten Sitz für die arabischsprachigen Orthodoxen in Paris erhielt Bischof Ignatios Alchousi. Er, wie auch der deutsche Metropolit, bekamen vom Patriarchen den Auftrag, sich in ihren Diasporabereichen gezielt um die Flüchtlinge aus Syrien - und nicht nur die christlichen - zu kümmern.

Der neue antiochenische (rum-orthodoxe) Metropolit kommt nicht zum ersten Mal nach Deutschland. Er hat 1998/99 mit einem Stipendium der EKD in Erlangen neutestamentliche Studien betrieben. Auf diese Zeit gehen seine Deutschkenntnisse zurück. Barakat beherrscht neben seiner arabischen Mutter- und der syrisch-aramäischen Kirchensprache noch Französisch, Englisch und Neugriechisch.

Isaak bisher Jugendbischof

Metropolit Isaak wurde 1966 in Damaskus geboren und hat an der dortigen Universität Jura studiert. Nach dreijährigem Militärdienst kam er 1990 zum Theologiestudium an die Aristoteles-Universität in Saloniki. Er promovierte dort - nach dem Jahr in Erlangen - 2000 mit einer Dissertation über „Die Kindheit Jesu nach dem Protoevangelium des Jakobus“.

Im selben Jahr weihte der damalige antiochenische Patriarch Ignatios IV. Hazim den Theologen zum Priester und vertraute ihm die orthodoxe Jugendbewegung MJO an. In dieser Zeit verfasste er auch zwei Lehrbücher für den orthodoxen Religionsunterricht an Primar- sowie Höheren Schulen. 2005 wurde er in Libanon Abt des Marienklosters Balamand bei Tripoli und betätigte sich an der dortigen Johannes-von-Damaskus-Universität. Gleichzeitig vertrat er das Patriarchat Antiochien beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf. 2011, als in Syrien der Bürgerkrieg ausbrach, berief ihn der Patriarch als persönlichen Mitarbeiter.

2007/08 war der Theologe auch Gastprofessor für Liturgik an der Katholischen Theologischen Fakultät der Maroniten im libanesischen Kaslik. Seit 2009 gehört er der Gemischten Dialogkommission von Katholiken und Orthodoxen an.

religion.ORF.at/KAP

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