Reaktionen auf den neuen Salzburger Erzbischof

Durchwegs erfreut über die Wahl Franz Lackners zum neuen Salzburger Erzbischof zeigen sich die Bischöfe Schönborn, Küng und Kapellari sowie der evangelische Superintendent Olivier Dantine.

„Mit Franz Lackner bekommt die Erzdiözese Salzburg einen Hirten, der sicher das gute Werk von Erzbischof Alois Kothgasser in seinem Sinn und auch im Sinn von Papst Franziskus weiterführen wird“, so Schönborn wörtlich gegenüber „Kathpress“. Er schätze den früheren Franziskanerprovinzial und Grazer Weihbischof überaus, so Schönborn: „Lackner ist genau der richtige Mann mit seiner Einfachheit, Direktheit, Menschennähe und franziskanischen Spiritualität, die auch gut zu Papst Franziskus passt.“

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn

APA/Robert Jaeger

Kardinal Christoph Schönborn

„Hohe philosophische Kompetenz“

Zugleich zeichne sich der neue Salzburger Erzbischof durch hohe philosophische Kompetenz aus, habe er doch als Philosophieprofessor unterrichtet und geforscht. Darüber hinaus habe Lackner einen besonders guten Zugang zur Jugend, unterstrich Schönborn: „Und gerade das wird in unseren Tagen immer wichtiger für die Kirche.“

Er halte die Entscheidung des Salzburger Domkapitels über die Erzdiözese Salzburg hinaus „für einen großen Gewinn für die Kirche in Österreich“, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz abschließend.

Gemischte Gefühle bei Kapellari

Mit gemischten Gefühlen hat Diözesanbischof Egon Kapellari auf den Ruf des Grazer Weihbischofs nach Salzburg reagiert: „Das Salzburger Domkapitel hat eine gute Wahl getroffen. Wir freuen uns darüber für unsere alte Mutterdiözese Salzburg“, erklärte Bischof Kapellari, der gleichzeitig kein Hehl über den Verlust des seit elf Jahren in Graz wirkenden Weihbischofs machte:

Bischof Egon Kapellari

APA/Markus Leodolter

Bischof Egon Kapellari

„In der Diözese Graz-Seckau gibt es aber viel Bedauern über diesen Abschied. Bedauern besonders auch bei mir, weil dadurch eine Hoffnung für die Steiermark nicht erfüllt werden konnte.“ Es gelte aber zu sehen, dass in einer Weltkirche die Diözesen „vom wechselseitigen Geben und Empfangen leben.“

So habe die Steiermark vor elf Jahren vom Franziskanerorden in der Person von Franz Lackner „eines seiner profiliertesten Mitglieder in Österreich“ bekommen, erinnerte Bischof Kapellari, der dem scheidenden Weihbischof für seinen „vorbildlichen Dienst“ dankte. Gleichzeitig wünschte er ihm „großen Segen als Leiter unserer alten Mutterdiözese Salzburg“.

Küng: „Fromm und hochgescheit“

Auch der Bischof von St. Pölten, Klaus Küng, sprach dem neuen Erzbischof am Montag sein Vertrauen aus. „Ich schätze Franz Lackner als einen frommen und hochgescheiten Priester, der ein großes Herz hat - besonders für die Armen, für die Jugend“, so Küng in einer Aussendung.

Lackner sei außerdem ein Seelsorger, der auf Menschen zugehe. „Ich bin davon überzeugt, dass Salzburg wieder einen guten Hirten bekommen hat. Lackner war schon als Weihbischof seit vielen Jahren Mitglied der Bischofskonferenz, ist also ein erfahrener Hirte, der jetzt mehr Verantwortung übernimmt“, so Küng.

Scheuer: „Grüß Gott in der Nachbardiözese“

Mit einem „Grüß Gott in der Nachbardiözese“ hieß am Montagnachmittag auch der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer Lackner Willkommen. Wie Scheuer hervorhob, kenne er den neuen Erzbischof aus vielfachen Begegnungen und sei „überzeugt, dass er seine Erfahrungen als Seelsorger, Weihbischof und Theologe gut in die Leitung der Erzdiözese einbringen“ werde.

Gleichzeitig bedankte sich Scheuer bei Erzbischof Alois Kothgasser für dessen Glaubenszeugnis und Verbundenheit mit der Diözese Innsbruck. Der nun aus dem Amt scheidende Salzburger Erzbischof werde bald nach Baumkirchen und somit zurück in die Diözese Innsbruck kommen, weshalb er auch ihn „herzlich willkommen“ heiße.

KA: „Mut machende Dialogbereitschaft“

Positiv reagierte auch die Katholische Aktion Österreich (KA) auf die Bestellung Lackners zum Erzbischof. „Sein Zugang zu den getauften und gefirmten Christinnen und Christen, den sogenannten Laien, ist schon seit langem von einer beeindruckenden und Mut machenden Dialogbereitschaft auf Augenhöhe geprägt“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der kirchennahen Laienorganisation.

Lackners „franziskanisches Charisma“ wie auch seine Amtsführung als Weihbischof der Diözese Graz-Seckau würden außerdem erwarten lassen, dass der von Papst Franziskus ausgehende Aufbruch auch in der österreichischen Kirche deutlich vernehmbar sei, zeigte sich die KAÖ hoffnungsfroh. Als Theologe und Philosoph werde der neue Erzbischof von Salzburg gerade auch im säkularen Diskurs um Glaube und Kirche eine unüberhörbare, zugleich auch höchst kompetente Stimme sein.

Deer Evangelishce Superintendent Olivier Dantine

Evangelische Kirche Österreich/Marco Uschmann

Der evangelische Superintendent Olivier Dantine

Evangelische Kirche begrüßt Lackner

Eine sehr positive Reaktion kam am Montag auch vonseiten der evangelischen Kirche. Der Superintendent der Evangelischen Diözese Salzburg-Tirol, Olivier Dantine, gratulierte Lackner in einer Aussendung zur Wahl: „Ich bin zuversichtlich, dass mit Erzbischof Franz Lackner der in Salzburg eingeschlagene Weg des Dialogs sowie der ökumenischen Offenheit und Partnerschaft fortgeführt wird“, so Dantine.

Dankbar zeigte sich Dantine zudem für das Wirken des scheidenden Erzbischofs Alois Kothgasser. „Mit seiner seelsorgerlichen Weitsicht und seinem Einsatz für die Verbesserung der ökumenischen Beziehungen hat er das Vertrauen vieler Evangelischer gewonnen“, so der Superintendent.

religion.ORF.at/KAP

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