Papst führt Kommission zur Missbrauchsvorbeugung ein

Der Papst hat die Einrichtung einer Kommission zur Vorbeugung der Pädophilie und zum Schutz der Kinder beschlossen. Ziel ist, Minderjährige und Opfer von sexuellem Missbrauch in der Kirche zu schützen.

Papst Franziskus beschloss die Einrichtung der Kommission nach einem Vorschlag seines Beratergremiums, wie der Vatikan in Rom mitteilte. Das neue Gremium soll das Oberhaupt der katholischen Kirche im Engagement gegen Missbrauch beraten und unterstützen. Neben der Weiterbildung von Priestern sollen Opfer und deren Familien besser betreut werden.

Leitlinien zum Kinderschutz

Die katholische Kirche war im Jahr 2010 von einem Skandal um jahrzehntelangen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen erschüttert worden. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Fälle von Missbrauch durch Kirchenvertreter in mehreren Ländern bekannt. Franziskus’ Vorgänger Papst Benedikt XVI. hatte das Thema eher zurückhaltend behandelt. Ihm war mehrmals vorgeworfen worden, sich nicht schnell genug um eine Aufklärung zu bemüht zu haben.

Die Liste der konkreten Anforderungen ist lang. „Die Erstellung von Leitlinien zum Kinderschutz, um Missbrauch vorzubeugen“, sei eine der Hauptaufgaben, sagte Kardinal Patrick O’Malley, der Erzbischof von Boston in Rom. Es gehe ferner darum, neue Initiativen und Programme auf den Weg zu bringen, Verhaltensregeln zu erarbeiten, über Fälle von Missbrauch zu informieren sowie bestehende Gesetze zu überarbeiten.

Kommission: Papst trifft Entscheidungen

Anfang Oktober hatten sich die Kardinäle zum ersten Mal getroffen und unter anderem über Maßnahmen für eine Reform der Kurie gesprochen. Die Kommission soll jedoch nur beraten und Vorschläge erarbeiten, Entscheidungen trifft Papst Franziskus. Neben der Kurie stehen auch die Probleme in der Führung der Weltkirche auf ihrer Agenda.

Das erste Treffen zwischen dem Papst und den im Mai ernannten Würdenträgern hatte im Oktober stattgefunden. Die Kardinalskommission wird wieder vom 17. bis 19. Februar tagen, kurz vor dem Kardinalskonsistorium, das vom 21. bis 23. Februar geplant ist, teilte der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, mit.

religion.ORF.at/APA/dpa

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