Vatikan-Befragung: Reformer sammeln Antworten

Mit einem eigenen Fragenkatalog haben sich „Laieninitiative“ und „Wir sind Kirche“ in eine weltweite Befragung des Vatikan zu Ehe- und Familienthemen eingeschaltet. 2.500 Personen hätten diesen bereits ausgefüllt.

Die eigene Umfrage der beiden Gruppen „Laieninitiative“ und „Wir sind Kirche“ soll noch bis Jahresende laufen und ihre Ergebnisse dann an die Bischofskonferenz weitergeleitet werden. Die Befragung bezieht sich allerdings nicht direkt auf den vom Vatikan veröffentlichten Fragenkatalog, sondern wurde offenbar von den romkritischen Gruppierungen selbst entwickelt.

Montage: Familie beim Spazierengehen im Gegenlicht und Fragebogen der röm.-kath. Kirche zum Thema Familie

ORF/Marcus Marschalek - dpa/Christian Charisius

Der vatikanische Fragenkatalog zum Thema Ehe und Familie, soll die Situation in den verschiedenen Diözesen möglichst umfassend untersuchen. Viele kirchliche Organisationen und Diözesen haben dazu eigene Versionen ausgegeben

Suggestivfragen?

Dementsprechend formulieren manche der Fragen bereits offen die Ansichten der beteiligten Gruppen, z. B.: „Die Kirche beruft sich im Bereich von Sexualität, Ehe und Familie gerne auf das Naturrecht, lässt es aber in anderem Zusammenhang (z.B. Menschenrechte in der Kirche) unbeachtet“ oder „(Die kirchliche Lehre zur Sexualität stammt) überwiegend von unverheirateten alten Männern und der Rest der Welt (sieht) Sexualität, Ehe und Familie ganz anders“. Bei manchen Formulierungen ist zudem unklar, ob im konkreten Fall eine „allgemein vorherrschende Meinung“, oder die persönliche Meinung des Befragten abgefragt wird.

Diverse Onlinefragebögen

Der Fragenkatalog zu Themen von Ehe und Familie, der vom Vatikan im November vorgestellt wurde, soll die Situation in den verschiedenen Diözesen in der Welt im Vorfeld der nächsten Bischofssynode 2014 möglichst umfassend untersuchen. Es handelt sich nach der ursprünglichen Intention allerdings nicht um eine Meinungsumfrage, sondern um eine Erhebung über den Ist-Zustand. Manche österreichische Diözesen haben den ursprünglichen Fragenkatalog online gestellt, die Diözese Graz-Seckau hat die Inhalte der Befragung zu einer eigenen Online-Umfrage umgearbeitet. Auch die Katholische Jugend hat eine eigenen Version online gestellt.

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