Erzdiözese Chicago will Missbrauchsakten veröffentlichen

Die katholische Erzdiözese Chicago will die Akten von 30 ehemaligen Priestern veröffentlichen, die des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden. Die laut US-Medien für Dienstag geplante Freigabe betrifft 6.000 Dokumente.

Sie waren im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Kirchenleitung und Opferanwälten bereits vergangenen Mittwoch an die Juristen übergeben worden und sollen nun allgemein zugänglich gemacht werden. Nach Angaben der Erzdiözese liegen 95 Prozent der darin beschriebenen Vorfälle vor dem Jahr 1988.

Keiner der Priester mehr im Dienst

Keiner der betreffenden Geistlichen sei noch im Dienst, erklärte die Erzdiözese vergangenen Mittwoch. 14 seien bereits verstorben. Sämtliche Fälle habe man den staatlichen Behörden gemeldet. „Heute steht kein Priester mit auch nur einem einzigen begründeten Vorwurf sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen im Dienst der Erzdiözese Chicago“, hieß es in der Mitteilung.

Seit mehr als 25 Jahren gebe es eine diözesane Anlaufstelle für Missbrauchsopfer, so die Kirchenleitung weiter. Das diözesane Büro für den Schutz von Kindern und Jugendlichen habe 160.000 Priester, Diakone und andere Mitarbeiter in Prävention geschult und ihr Verhalten überprüft. Mehr als 200.000 Kinder hätten Trainings erhalten, wie sie sich gegen Übergriffe verteidigen können.

religion.ORF.at/KAP/KNA