Heiligsprechungen: Rom rechnet mit 7 Mio. Besuchern

Zur Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. am 27. April sowie zu den vorangehenden Ostertagen erwartet die Stadt Rom sieben Millionen Gäste aus aller Welt.

Hotelzimmer in ganz Rom sind wie auch die Herbergen im Umland der italienischen Hauptstadt seit Monaten ausgebucht. Ein Budget von acht Millionen Euro stellte die Stadtregierung für das Großereignis zur Verfügung, das voraussichtlich noch mehr Pilger nach Rom locken wird, als zur Seligsprechung von Johannes Paul II. am 1. Mai 2011 und zu seinem Begräbnis im Jahr 2005 kamen.

Touristen in Rom

APA/EPA/Claudio Peri

Die Stadt Rom erwartet einen gewaltigen Pilgeransturm

Um der riesigen Zahl der Gläubigen und Touristen die Teilnahme an der Kanonisierung zu ermöglichen, werden an den Kaiserforen sowie auf der Piazza del Popolo und der Piazza Santa Maria Maggiore Großbildschirme installiert. Auf dem Petersplatz sollen rund 100.000 Menschen Platz finden, ein Großteil der Menge auch auf der vorgelagerten Piazza Pio XII. und der breiten, darauf zulaufenden Via della Conciliazione. Der Zugang ist ohne Ticket möglich.

Tausende Pilger aus Österreich

Allein 300.000 Pilger sollen der Stadtverwaltung zufolge aus Polen, dem Heimatland Johannes Pauls II. (1978 bis 2005), anreisen, zahlreiche weitere aus der lombardischen Provinz Bergamo, aus der Johannes XXIII. (1958 bis 1963) stammt. Für beide Gruppen werden auf dem Petersplatz jeweils 5.000 Plätze reserviert. Auch aus Österreich werden zur Heiligsprechung Tausende Pilger in der Stadt erwartet. Laut Informationen der APA werden der Bischof von Eisenstadt, Ägidius Zsifkovics, und andere Bischöfe anreisen, aus den Reihen der Politik wird Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) erwartet.

Die Planer gehen davon aus, dass ein Teil der Besucher bereits zu den Osterfeierlichkeiten eine Woche vor den Heiligsprechungen eintrifft. Schon der traditionelle Karfreitag-Kreuzweg mit Papst Franziskus nahe dem Kolosseum dürfte stärker als sonst frequentiert sein. Die Kirchen der römischen Innenstadt werden am 26. April ab 21.00 Uhr offen sein und Pilgern die Möglichkeit zur Beichte bieten. Agostino Vallini, Vikar des Papstes für die Diözese Rom, wird am 22. April an einem Treffen mit Jugendlichen zur Vorbereitung der Heiligsprechung der beiden Päpste teilnehmen. Freiwillige werden eingesetzt, um den Pilgern Informationen über die Events zu geben, die mit der Heiligsprechung in Zusammenhang stehen.

Flexibler Organisationsplan

Der Zivilschutz in Rom hat einen Organisationsplan entworfen und orientiert sich dabei an dem System, das 2005 für das Begräbnis von Johannes Paul II. ausgearbeitet wurde. Damals zog es rund drei Millionen Gläubige ins Zentrum der katholischen Christenheit.

„Wir haben eine flexible Organisation aufgebaut, die je nach der effektiven Zahl der Pilger noch verstärkt werden kann. Wir sind bestens vorbereitet. Rom wird sich in seinem schönsten Glanz zeigen“, versicherte Ignazio Marino, Bürgermeister der Metropole. Das System der öffentlichen Verkehrsmittel soll wegen des erwarteten Pilgeransturms verstärkt werden. Begleitet werden die Feierlichkeiten von einem umfangreichen kulturellen Rahmenprogramm.

Pilgeransturm als finanzieller Segen

Für die vatikanischen Finanzen, seit längerem vom Rückgang der Kirchengelder geplagt, ist der bevorstehende Gläubigeransturm ein Segen. Allein der Verkauf von Souvenirs soll einige Millionen Euro in die Kassen des Vatikans spülen. Auch die vom Vatikan betriebenen Pensionen und Unterkünfte für Pilger sind schon seit Monaten ausgebucht. Bei der Heiligsprechung der beiden Päpste setzt der Vatikan stark auf Soziale Netzwerke. Eingerichtet wurde die fünfsprachige Website 2papisanti.org, die Informationen zur Heiligsprechung liefert. Auch auf Facebook, Twitter und YouTube werden Pilger die Heiligsprechung der beiden Päpste verfolgen können.

religion.ORF.at/KAP

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