Festnahme wegen Buddha-Tattoo: Klage gegen Sri Lanka

Eine britische Touristin, die wegen eines Buddha-Tattoos auf ihrem Arm bei ihrer Einreise nach Sri Lanka festgenommen wurde, hat die Behörden des südasiatischen Landes auf Schadenersatz verklagt.

Die 37-jährige Naomi Coleman habe beim Obersten Gericht in der Hauptstadt Colombo Klage eingereicht und verlange zehn Millionen Rupien (rund 57.000 Euro) Schadenersatz von der Polizei, der Einwanderungs- und der Strafvollzugsbehörde, sagte ihr Anwalt Vishwa de Livera Tennekoon am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Ein Termin für die Anhörung wurde noch nicht festgelegt.

Coleman war im April von Indien kommend auf dem Flughafen von Colombo gelandet. Dort wurde sie festgenommen, weil Beamte in dem buddhistisch geprägten Land ihre Buddha-Tätowierung als beleidigend empfanden. Drei Tage lang war Coleman eingesperrt, bis sie abgeschoben wurde.

Angst vor Vergewaltigung

Die 37-jährige Krankenschwester sagte der AFP, sie habe während ihrer Nacht im Gefängnis Negombo in der Nähe des Flughafens Angst vor einer Vergewaltigung gehabt, nachdem ein Gefängniswärter mit Gesten angedeutet habe, Sex mit ihr haben zu wollen. Eine Wärterin habe Geld verlangt, damit Coleman einer „gründlichen“ Leibesvisitation entgehe. Nach einer Nacht wurde die Britin in ein anderes Gefängnis verlegt, bevor sie abgeschoben wurde.

Die srilankische Tourismusbehörde zahlte das Rückflugticket und äußerte Bedauern über den Vorfall. Coleman ist nach eigenen Angaben selbst Buddhistin und trägt das Tattoo aus Respekt für die Religion.

religion.ORF.at/AFP

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