Hauptbahnhof erhält multikonfessionellen Gebetsraum
Um einen Kontrapunkt zum Trubel der Reisenden zu setzen, hat die katholische Kirche einen dafür eingerichteten ellipsenförmigen Raum angemietet, will ihn aber für alle religiösen Gemeinschaften benutzbar halten. Das hat Christoph Pongratz, Leiter der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien, gegenüber „Kathpress“ dargelegt.
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Mit dieser Möglichkeit, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, wolle die katholische Kirche in Österreich der Aufforderung von Papst Franziskus folgen, neue Orte zu finden, um Menschen zu begegnen, betonte Pongratz.
Bis zu 200.000 Menschen werden laut Schätzungen werden künftig pro Tag den Hauptbahnhof frequentieren. „Der Raum der Stille ist von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Es wird zu dieser Zeit jemand anwesend sein, mit dem man sich unterhalten kann“, erklärte der Leiter der Medienstelle. Bereits ab 1. September wird ein Pastoralassistent den Raum am Hauptbahnhof betreuen.
Veranstaltungsraum für kulturelle Veranstaltungen
Der zwischen U-Bahn und Shoppingcenter errichtete „Raum der Stille“ misst 100 Quadratmeter und bietet für rund 30 Personen Platz. Er sei durch den verschiebbaren Altar „nicht nur religiös nutzbar, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Kabaretts oder Vernissagen“, hob Pongratz hervor.
Der neue Hauptbahnhof soll am 10. Oktober in Vollbetrieb gehen, wozu auch Bundespräsident Heinz Fischer geladen ist. An diesem Tag wird auch der „Raum der Stille“ seiner Verwendung zugeführt. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember wird Kardinal Christoph Schönborn unter Anwesenheit von ÖBB-Geschäftsführer Christian Kern den neuen Bahnhof einweihen. Ab diesem Zeitpunkt steuern dann auch die Fernverkehrszüge den Hauptbahnhof an.
religion.ORF.at/KAP