Erdogan: Islam will Frauen als Mütter

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine völlige Gleichberechtigung von Mann und Frau als „unnatürlich“ abgelehnt. Auch sprach er sich in Berufung auf den Islam für die Mutterrolle und gegen Gewalt an Frauen aus.

Eine komplette Gleichstellung der Geschlechter sei „gegen die Natur“, sagte Erdogan am Montag bei einer Rede vor dem Frauenverband Kadem in Istanbul. Zudem habe der Islam für die Frau die Rolle der Mutter vorgesehen.

Erdogan verurteilte gleichzeitig die häusliche Gewalt gegen Frauen in seinem Land. Als Beispiel für seine Ansicht zur Gleichstellung verwies Erdogan auf das Arbeitsleben. „Frauen können nicht jede Arbeit versehen, die von Männern gemacht wird, so wie das im Kommunismus war“, sagte der Staatspräsident. Schwangere und stillende Frauen könnten nicht unter denselben Bedingungen arbeiten wie Männer.

Erdogan kritisiert Feministinnen

Erdogan kritisierte, Feministen akzeptierten die Mutterrolle von Frauen nicht. Deshalb könne man ihnen auch nicht den besonderen Stellenwert erklären, den Mütter und Frauen im Islam hätten.

Auch Gewalt gegen Frauen sei nicht hinnehmbar und verstoße gegen die Regeln des Islam als „Friedensreligion“, sagte Erdogan. In der Türkei wird fast jeden Tag eine Frau von ihrem Ehemann, einem Verwandten oder ihrem Lebensgefährten getötet. Nach einer Untersuchung des Frauenverbandes Kamer nimmt die Gewalt deutlich zu. Demnach sind in diesem Jahr bereits 260 Frauen in der Türkei getötet worden; im ganzen vergangenen Jahr waren es 214.

Weltweit erleiden nach Angaben der UNO ein Drittel der jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren Gewalt, die vom Ehemann oder vom Partner ausgeht. Fast die Hälfte der Mädchen unter 15 Jahren werden außerdem Opfer von sexuellen Übergriffen.

religion.ORF.at/APA/SDA

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