Papst verabschiedet umstrittenen Kurienkardinal Bertone

Zwei Tage nach seinem 80. Geburtstag ist der umstrittene Kurienkardinal Tarcisio Bertone am Donnerstag von Papst Franziskus zur offiziellen Verabschiedung im Vatikan empfangen worden.

Wie es aus der Kirchenführung hieß, schied der frühere Kardinalstaatssekretär aus seinen verbliebenen Ämtern aus, so etwa aus der Aufsicht über die Vatikanbank. Weiters hieß es, Bertone, mächtige Nummer zwei im Vatikan unter dem zurückgetretenen Papst Benedikt XVI., werde bald sein frisch renoviertes riesiges Luxusappartement im Kirchenstaat beziehen.

Der umstrittene Kurienkardinal Bertone geht in den Ruhestand und bezieht seine 700 Quadratmeter Wohnung im Vatikan

REUTERS/Giampiero Sposito

Der umstrittene Kurienkardinal Bertone geht in den Ruhestand und bezieht seine 700-Quadratmeter-Wohnung im Vatikan

700 Quadratmeter große Luxuswohnung

Bertone war im vergangenen Jahr vom Papst seines Amts als Kardinalstaatssekretär enthoben worden. Seine Kritiker hatten ihm einen autoritären Führungsstil und zu enge Beziehungen zur Politik vorgeworfen. Der Kardinal witterte hingegen eine Verschwörung. Er sei ein Opfer von „Maulwürfen und Schlangen“ im Vatikan geworden, sagte er damals. Mit Erreichen des 80. Lebensjahrs am Dienstag verlor er sein Wahlrecht bei einer künftigen Papst-Wahl.

Bertone war zuletzt im April heftig in die Kritik geraten, als bekanntwurde, dass er sich für seinen Ruhestand eine 700 Quadratmeter große Luxuswohnung im Vatikan herrichten ließ. Das Appartement soll über eine hundert Quadratmeter große Dachterrasse verfügen und zehnmal größer als die Gemächer des Papstes sein - mehr dazu in Geistlicher will nicht auf Pomp verzichten. Der für seine Bescheidenheit bekannte Franziskus wohnt anders als seine Vorgänger im vatikanischen Gästehaus und nicht im Apostolischen Palast.

religion.ORF.at/KAP

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