Buddha darf in Burma keine Kopfhörer tragen

Weil sie eine Darstellung Buddhas mit Kopfhörern gotteslästerlich gefunden haben, haben Behörden in Burma (Myanmar) heute eine Bar geschlossen, den Besitzern drohen empfindliche Strafen.

Die Betreiber hatten ein Bild Buddhas mit Kopfhörern gezeigt, um für eine Veranstaltung zu werben. Drei Geschäftsführer der Bar, darunter ein Ausländer, werden nun der „unangebrachten Verwendung eines Bildes Buddhas“ beschuldigt, sagte ein Polizist. Den Verdächtigen droht nach Auskunft von Anwälten eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren, dem Ausländer könnte eine Abschiebung bevorstehen.

Die VGastro Bar hatte erst am Mittwoch eröffnet und im Internet sowie mit Flugblättern für die kommende „Buddha-Bar-Nacht“ am Sonntag geworben und dabei ein Bild des „Erleuchteten“ mit Kopfhörern verwendet.

Buddha-Statue in einem Einkaufszentrum in Jangon, Burma (Myanmar)

APA/EPA/Lynn Bo Bo

Buddha-Statue in einem Einkaufszentrum in Jangon, Burma

450 Millionen Buddhisten weltweit

Der Buddhismus ist eine der fünf großen Weltreligionen mit geschätzten 450 Millionen Anhängern weltweit. Besonders stark ist er in Asien verbreitet. In Burma sind es über 80 Prozent der Bevölkerung, die meisten der 55 Millionen Einwohner gehören der Theravada-Richtung des Buddhismus an. Burmas muslimische Bevölkerungsminderheit wurde in der Vergangenheit immer wieder zur Zielscheibe von Gewaltakten aufgebrachter Buddhisten.

Im Zentrum des Glaubens stehen die Lehren des Buddha, Siddharta Gautama. Der historische Buddha hieß ursprünglich Siddhartha Gautama und lebte nach traditioneller Zeitrechnung von ca. 560 bis 480 v. Chr. als Fürstensohn in Indien (moderne Forschungen halten 360 v. Chr. als Todesjahr wahrscheinlich). Nach einem Leben im Überfluss beschloss er Mönch zu werden und bei verschiedenen Meistern Meditation zu erlernen. Buddhisten sind überzeugt, dass Buddha dadurch die Wurzel des menschlichen Leidens und den Weg der Befreiung vom Leid entdeckt hat. So wurde Siddharta Gautama für seine Anhänger zum Buddha, dem „Erwachten“.

religion.ORF.at/dpa/APA

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