Türkei: Volle Rechte für religiöse Minderheiten

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat den Mitgliedern nicht-muslimischer Minderheiten im Land die vollen Rechte als Staatsbürger zugesichert, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Seine Regierung unterscheide die Bürger nicht nach Zugehörigkeit zu einer Religion, einer Konfession oder Ethnie, sagte Davutoglu am Freitag bei einem Treffen mit Vertretern der religiösen Minderheiten der Türkei in Istanbul, so die Nachrichtenagentur Anadolu.

Verweis auf Islamfeindlichkeit in Europa

Davutoglu verwies darauf, dass unter der Regierung der von ihm geführten islamisch-konservativen Partei AKP die Rückgabe enteigneter Immobilien an Nicht-Muslime begonnen habe. Angehöriger aller Religionen müssten ihre Stimme gegen Ausgrenzung erheben, so der Ministerpräsident. Er verwies auf eine wachsende Islamfeindlichkeit und einen zunehmenden Antisemitismus in Europa.

Dort würden Moscheen angegriffen, sagte er mit Blick auf eine jüngste Serie von Brandanschlägen in Schweden. Ein entschiedenes Eintreten gegen Islamophobie richte sich nicht nur gegen die Diskriminierung von Muslimen, sondern gegen jedwede Ausgrenzung aufgrund von Religion.

Nicht-Muslime machen in der Türkei nur eine kleine Minderheit von weniger als 200.000 unter 77 Millionen Einwohnern aus. Zu den größten Minderheiten gehören die Armenier mit geschätzt rund 80.000, die Katholiken mit 35.000, die syrisch-orthodoxen Christen mit rund 20.000 sowie die jüdische Gemeinde mit ebenfalls rund 20.000 Gemeindemitgliedern.

religion.ORF.at/KAP

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