Islamgesetz: IGGiÖ rauft sich wieder zusammen

Der Vorsitzende der Religionsgemeinde Linz, der den Rücktritt des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Fuat Sanac, verlangt hatte, hat nun eingelenkt.

Er bedauere zwar weiter die fehlende Einbindung der Bundesländer bei den Verhandlungen, sieht im Gesetz aber den „derzeit bestmöglichen Kompromiss“, so der Chef der Linzer Religionsgemeinde, Murat Baser, in einer Aussendung.

Die Islamischen Religionsgemeinden Linz und Salzburg hatten im Dezember den Rücktritt von Sanac gefordert. Grund waren die Verhandlungen der IGGiÖ mit der Regierung, die schließlich zum nach wie vor kritisierten, wenngleich bereits beschlossenen Islamgesetz geführt hatten. Hauptkritikpunkt ist das darin verankerte Verbot der Auslandsfinanzierung von Gemeinden und deren Geistlichen.

Einigung nach „Gedankenaustausch“

„Die Auslandsfinanzierung ist nicht optimal geregelt, dachte ich“, schrieb Baser. „Doch nach einem Gedankenaustausch verstehe ich, dass es anscheinend auch für die IGGiÖ möglich sein könnte, ähnlich der römisch-katholischen Kirche oder der serbisch-orthodoxen, Finanzmittel aus dem Ausland beziehen zu können“, meint er aber nun. Er schreibt von einem derzeit bestmöglichen Kompromiss, der in Bereichen wie Seelsorge und Lehrstühle für Theologie „Sicherheiten für uns Muslime schafft, wo es vorher keine gab“.

Baser entschuldigte sich auch zerknirscht bei Sanac. „In bester islamischer Tradition bleibt mir am Ende nur zu sagen: Mögen mir die verzeihen, denen ich unbedacht Unrecht getan haben sollte, was ich Falsches sagte, ist von mir, was ich Richtiges sagte, ist von Allah“, meint er.

religion.ORF.at/APA

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