Papst stellt diese Woche Öko-Enzyklika fertig

Der Papst will in dieser Woche die Arbeiten an seiner Enzyklika zu Fragen der Ökologie beenden. Er habe eine Klausurwoche angesetzt, um die bisherigen Entwürfe zusammenzustellen, hieß es am Montag aus dem Vatikan.

Mit Ausnahme der Generalaudienz am Mittwoch habe Papst Franziskus daher alle großen Veranstaltungen abgesagt. Wann das Lehrschreiben des Papstes erscheint, steht noch nicht fest. Der Papst selbst hatte als möglichen Termin Juni oder Juli 2015 genannt. Die Enzyklika wäre nach dem päpstlichen Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ (Freude des Evangeliums) die zweite, die Papst Franziskus seit seinem Amtsantritt allein verfasst hat. Sie soll gleichzeitig in mehreren Übersetzungen erscheinen.

Im Juni 2013 war die Enzyklika „Lumen fidei“ - über das Licht des Glaubens - erschienen. Papst Franziskus hatte sie gemeinsam mit seinem Vorgänger Benedikt XVI. verfasst. Über Inhalt und Umfang des Dokuments zu Umweltfragen ist bislang nichts bekannt. Wiederholt hatte der Papst in Ansprachen die Schädigung der Natur durch den Menschen kritisiert und vor bleibender Umweltzerstörung durch umstrittene Infrastrukturprojekte und Erdölexplorationsmethoden gewarnt.

Einheit von Menschen und Umwelt

In der Enzyklika wird der Papst laut Gerüchten auch den berühmten „Sonnengesang“ des hl. Franz von Assisi kommentieren, ein Lob der Einheit von Mensch, Tier, Natur und Umwelt. Er hatte auch in „Evangelii gaudium“ eindringliche ökologische Passagen eingearbeitet. Das Schreiben soll auch ein Beitrag im Vorfeld der UN-Klimakonferenz sein, die Ende November in Paris beginnt.

In das Lehrschreiben sollen auch Anregungen des aus Vorarlberg stammenden Bischofs der brasilianischen Diözese Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, eingehen. Der Amazonasbischof hatte in einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ im vergangenen Jahr erklärt, in dem Text werde es unter anderem um die Bedrohung des Regenwalds und der indigenen Völker gehen. Er habe Franziskus persönlich eine Dokumentation über 90 indigene Völker übergeben, die in Amazonien ohne Kontakt mit der Außenwelt leben. Sie seien „besonders bedroht, weil sie offiziell nicht existieren“, so Kräutler.

religion.ORF.at/KAP/APA

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