IRL: Primas stellt standesamtliche Heirat in Kirche infrage

Als Konsequenz aus dem irischen Ja zur Homo-Ehe müsse man darüber entscheiden, ob der staatliche Teil der Zeremonie weiter von Priestern ausgeübt werden könne, sagte der irische Primas, Erzbischof Eamon Martin.

Die irischen Bischöfe denken über ein Aus der standesamtlichen Heirat in der Kirche nach. Als Konsequenz aus dem irischen Ja zur Ehe gleichgeschlechtlicher Partner müsse die Bischofskonferenz in diesem Monat darüber entscheiden, ob der staatliche Teil der Zeremonie weiter von Priestern ausgeübt werden könne, sagte Martin laut irischen Presseberichten vom Montag.

Rückbesinnung auf Seelsorge aller Menschen

Die Kirche habe viel von der Debatte um das Referendum zu lernen, so Martin. Es brauche eine Rückbesinnung auf die Seelsorge von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen und stigmatisiert werden; das gelte auch für Homosexuelle. Für die Schließungen gleichgeschlechtlicher Ehen in der Kirche sehe er aber auch in Zukunft keine Perspektiven.

Auch müsse die Kirche Wege finden, verschiedene Arten von Familien und Beziehungen mit der christlichen Botschaft zu erreichen und gleichzeitig weiter für die Ehe zwischen Mann und Frau zu werben.

Die Iren hatten vor einer Woche mit einer Mehrheit von 62 Prozent für die volle Legalisierung der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren gestimmt - mehr dazu in IRL: Kirche zieht Bilanz nach Referendum zu Homoehe. Damit ist weltweit erstmals durch einen Volksentscheid die rechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der traditionellen Ehe eingeleitet.

religion.ORF.at/KAP

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