Erste „Pfarre Neu“ in der Erzdiözese Wien

Drei katholische Pfarren in Favoriten bilden ab nun die „Pfarre Neu“ mit 10.950 Katholiken und dem Pfarrnamen „Zum Göttlichen Wort“. Kardinal Schönborn feiert den Neubeginn am Mittwoch mit einem Wortgottesdienst.

Bei dem Gottesdienst in der Kirche St. Johann Evangelist wird Schönborn der neuen Pfarrgemeinde ein Evangeliumsbuch („Evangeliar“) überreichen. Matthias Felber steht der ersten Pfarre Neu der Erzdiözese Wien vor: „Als Mitglied des Ordens der Steyler Missionar sehe ich die Herausforderung darin, dass uns allen gemeinsam die eine oder andere missionarische Initiative gelingt, vor allem Wege des Zugehens auf möglichst viele Menschen, die guten Willens sind. In unserem Fall geht es auch um das spannende Zu- und Miteinander von bisher drei selbständigen Pfarren“, heißt es in einer Aussendung der Erzdiözese Wien.

Neue, vielfältige Gemeinde

Die neue Pfarre setzt sich aus den Gemeinden der bisherigen Pfarren „St. Johann Evangelist“ am Keplerplatz, „Zur Heiligen Familie“ am Puchsbaumplatz und „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ in der Alxingergasse zusammen. Dazu kommt die große philippinische Gemeinde, deren Mitglieder sich am Sonntag aus ganz Wien zur Heiligen Messe am Keplerplatz versammeln.

Pfarre St. Johann der Evangelist, Keplerplatz, Favoriten-Wien

Kathbild/Franz Josef Rupprecht

Pfarre St. Johann Evangelist - einer der drei Pfarren „Zum Göttlichen Wort“

Seelsorglich betreut die Pfarre auch eine Seniorenresidenz und den Schulcampus im neuen Sonnwendviertel. Sie ist auch für den „Raum der Stille“ am Hauptbahnhof verantwortlich. Entsprechend den Vorgaben der Diözesanreform, dass in neuen Pfarren Priester nicht als „Einzelkämpfer“ wirken sollen, besteht das Team der hauptamtlichen Seelsorger in der Pfarre zum Göttlichen Wort aus vier Priestern und zwei Pastoralassistenten, wobei einer davon auch Diakon ist.

„Keine Schließungen“ vorgesehen

In allen drei Kirchen wird es weiterhin regelmäßig Gottesdienste geben, an Sonntagen sollen jeweils insgesamt fünf Heilige Messen gefeiert werden. „Die Schließung von Kirchen ist nicht vorgesehen“, heißt es in der Aussendung der Diözese. Im Pfarrgebiet der Pfarre "Zum Göttlichen Wort liegt auch das neu entstehende Wohngebiet „Sonnwendviertel“.

Weitere Pfarren sind im Entstehen: Am 1. September wird sich die Pfarre „Christus am Wienerberg“ und am 1. November die Pfarre „Zur Göttlichen Barmherzigkeit“ formieren. Mit Jahresbeginn 2016 wollen die drei vom Salesianerorden in Wien XIX betreuten Pfarren eine gemeinsame Pfarre bilden, für 2017 sind zwei weitere Pfarrfusionen in Wien-Fünfhaus geplant.

Langer Prozess

Alle anderen Pfarren der Erzdiözese Wien werden heuer in Entwicklungsräume eingeteilt. Diese Entwicklungsräume haben als „Räume der Mission“ keine eigene kirchenrechtliche Organisationsform, legen aber fest, in welchem Gebiet sich über die Pfarrgrenzen hinaus Zusammenarbeit entwickeln soll.

Die Diskussion um einen Entwicklungsprozess der Erzdiözese Wien war im Jahr 2008 durch Kardinal Christoph Schönborn mit einem Hirtenbrief angestoßen worden.

religion.ORF.at

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