Superintendent: Zuwanderung „größte Herausforderung“

Der evangelische Superintendent Hermann Miklas äußerte sich kritisch über den Ausgang der steirischen Landtagswahl vom vergangenen Sonntag. Zuwanderung sei die größte innenpolitische Herausforderung, so Miklas.

In einem Artikel für die „Kleine Zeitung“ am Donnerstag schrieb der Superintendent der evangelischen Diözese Steiermark, es sei diesbezüglich eine sachlich nüchterne Diskussion über das Thema Asylwerber sowie sinnvolle Lösungen auf breiter gesellschaftlicher Basis nötig. Bei der Landtagswahl am 31. Mai 2015 hat die FPÖ 16,1 Prozent an Stimmen zugelegt und liegt mit 26,8 Prozent knapp hinter SPÖ (29,3 Prozent) und ÖVP (28,4 Prozent). An der Wahlkampftaktik der FPÖ im Vorfeld der Wahl gab es von mehreren Seiten Kritik - mehr dazu in Steiermark: Kirchen kritisieren FPÖ-Wahlkampfkampagne.

Der Superintendent der evangelischen Diözese Steiermark, Hermann Miklas

APA/Rachl

Superintendent Hermann Miklas

Warnung vor „an die Wand gemaltem Teufel“

„Am stärksten geprägt hat den Wahlkampf zweifellos das Asylthema. Das hat sich auch im Ergebnis niedergeschlagen. Leider war die Wahl der Mittel dabei oft untergriffig: Halbwahrheiten, Pauschalverdächtigungen und grobe Vereinfachungen haben emotionalisiert. Aber der sprichwörtlich ‚an die Wand gemalte Teufel‘ hat bei vielen Menschen offenbar einen empfindlichen Nerv getroffen“, schrieb Miklas. Politik und Gesellschaft seien gefordert, dem Thema noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Angesichts der aktuellen Lage brauche es regionale wie überregionale Konzepte im Umgang mit Asylwerbern und Flüchtlingen. Auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften seien bereit, hier Verantwortung zu übernehmen, schon heute würden sie einen „aktiven Beitrag“ leisten.

„Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, schrieb Miklas in Bezug auf einen biblischen Vers aus dem Buch des Propheten Hosea. Mit demselben Vers übt auch der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Kritik an der sich anbahnenden Koalition von SPÖ und ÖVP im Burgenland, sowie der Bereitschaft der ÖVP Steiermark mit der FPÖ Verhandlungen zu führen. Superintendent Miklas warnt eindringlich: „Ein Klima der Verunsicherung und der Angst tut auf Dauer niemandem gut. Es zerfrisst den Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Zum Schluss würde unser Land unregierbar werden - selbst für jene, die diese Angst zuletzt so kräftig geschürt haben.“

religion.ORF.at

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