IKG warnt vor Koalitionen mit FPÖ

Die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) übt scharfe Kritik an der sich anbahnenden Koalition der SPÖ mit der FPÖ im Burgenland sowie an der Bereitschaft der steirischen ÖVP zu Verhandlungen mit der FPÖ.

„Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, warnte Präsident Oskar Deutsch am Freitag in einer Aussendung und erinnerte an SPÖ-Parteitagsbeschlüsse gegen Kooperationen mit der FPÖ. Auch an die Verhandler in der Steiermark appellierte er: „Keine Koalition mit den Hetzern!“ Auch der evangelische Superintendent für die Steiermark, Hermann Miklas, äußerte sich skeptisch den politischen Entwicklungen gegenüber - mehr dazu in Superintendent: Zuwanderung „größte Herausforderung“.

Oskar Deutsch Pressestunde

ORF

IKG-Präsident Oskar Deutsch

Deutsch: „Dieser Entwicklung entgegentreten“

„Vergessen sind Hetze gegen Asylsuchende und Hassparolen“, kritisierte Deutsch die burgenländische SPÖ, die derzeit Koalitionsgespräche mit den Freiheitlichen führt. Vergessen seien auch die „zahlreichen rechtsextremen Ausrutscher zahlreicher FPÖ-Funktionäre“. In der Steiermark wiederum ist es die ÖVP, die bereit ist, mit der FPÖ Koalitionsgespräche zu führen, was Deutsch nicht weniger beunruhigt.

„Dies alles um Macht zu erhalten oder die Führung in einem Bundesland zu übernehmen ohne Rücksicht darauf, dass damit die FPÖ-Politik der letzten Jahre salonfähig wird.“

„Vergessen sind die historischen Beispiele, wo demokratiefeindlichen Kräfte zuerst gewählt wurden, bevor sie die Macht an sich rissen“, zog Deutsch einen zeitgeschichtlichen Vergleich. Vergessen seien auch „all die Probleme, die unser Land durch FPÖ-Politiker erlitten hat“, erinnerte er an den Kärntner Hypo-Skandal. Die IKG ruft in der Aussendung auch „alle Menschen in Österreich auf, dieser Entwicklung entgegen zu treten“.

religion.ORF.at/APA

Mehr dazu:

Superintendent: Zuwanderung „größte Herausforderung"
(religion.ORF.at; 5.6.2015)

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