Graz: Wilhelm Krautwaschl zum Bischof geweiht

In einem festlichen Gottesdienst ist am Sonntagnachmittag Wilhelm Krautwaschl im Grazer Dom zum 58. Bischof der Diözese Graz-Seckau geweiht worden. An die 3.000 Gläubige verfolgten im und um den Dom das zeremonielle Großereignis.

Die Bischofsweihe als „Video-on-demand“ in Die Bischofsweihe live

Der neue Diözesanbischof empfing die Weihe aus den Händen von Erzbischof Franz Lackner. Der aus der Steiermark stammende Salzburger Erzbischof Lackner hatte selbst bis zu seiner Bestellung (2013) als Favorit für die Nachfolge des zu Jahresbeginn aus Altersgründen zurückgetretenen Egon Kapellari gegolten.

Seit seiner Zeit als Weihbischof von Graz-Seckau (2002 bis 2013) pflegte Lackner ein freundschaftliches Verhältnis zu Krautwaschl und gab diesem in seiner Predigt den Rat mit: „Du darfst Dich jetzt erst einmal selbst gürten und hingehen, wohin Dich deine Erfahrung, deine Einschätzung treiben.“

Lackner legte Krautwaschl aber auch ans Herz, auf Gott und die Liturgie hin „die Hände auszustrecken“ und sich ebenso „gürten“ zu lassen: „Angesichts der schrecklichen Nöte der Welt dürfen wir nicht stumm und tatenlos bleiben“, so Lackner. Weiterer Auftrag sei die Verkündigung: „Diese Freude dürfen wir den Menschen von heute nicht vorenthalten.“

Weihe in Stille zu Glockenklängen

Die eigentliche Weiheliturgie begann mit der Anrufung des Heiligen Geistes, zu der sich Krautwaschl ausgestreckt auf den Boden legte und im Anschluss vor versammelter Menge mit den Worten „Ich bin bereit“ versprach, dem Amt zu dienen, das ihm übertragen wurde.

Erzbischof Lackner legte daraufhin dem Erwählten gegen 15.30 Uhr schweigend - nur zum Klang der „Erlöserglocke“ - die Hände auf. Nach ihm taten das auch die anderen anwesenden Bischöfe, die anschließend durch Umarmung des Neugeweihten die Aufnahme in das Bischofskollegium besiegelten.

Überreichung der bischöflichen Insignien

Es folgten die Salbung des Hauptes sowie die Überreichung des Evangeliars, des Bischofsringes, der Mitra und des Hirtenstabes. Danach wurde der neue Diözesanbischof zu seiner Kathedra (Bischofssitz) begleitet.

Nach dem Friedensgruß und der Umarmung seiner Bischofskollegen nahm der neu geweihte Bischof die anschließende Eucharistiefeier selbst vor, schritt dann mit Stab und Mitra durch den Dom und segnete die Gläubigen.

„Bitte nimm’ Dir viel Zeit für Deine Priester"

Der päpstliche Nuntius, Peter Stephan Zurbriggen, sagte in seiner Ansprache: „Das Bischofsamt ist ein Dienst und kein Ehrentitel, mit dem man sich brüsten kann.“ Als neuer Bischof der Diözese Graz-Seckau werde der neue Bischof, „verstärkt nach Wegen und Methoden der Evangelisierung suchen und umsetzen“ müssen.

Wesentlicher Bereich werde auch die Sorge für die Priester sein. Papst Franziskus habe die Bischöfe bereits ermutigt, diesen Bereich verstärkt wahrzunehmen: „Bitte nimm’ Dir viel Zeit für Deine Priester“, schloss Zurbriggen.

religion.ORF.at/APA

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