Kirche verstärkt Engagement bei Flüchtlingsquartieren

In einer österreichweit koordinierten Kraftanstrengung bemüht sich die katholische Kirche, neue Quartiere für Asylwerber bereitzustellen. Derzeit leben über 4.000 grundversorgte Menschen in einem kirchlichen Quartier.

Die Zahl der Quartiere soll nun laufend erweitert werden. Das ist eines der Ergebnisse der am Freitag in Wien stattgefundenen Konferenz, an der die Diözesankoordinatoren für Flüchtlingsquartiere sowie Vertreter von Orden, Caritas und Katholischer Aktion unter Vorsitz des Generalsekretärs der Bischofskonferenz, Peter Schipka, teilnahmen. Daneben engagiert sich die Caritas österreichweit in der mobilen Flüchtlingsbetreuung für über 10.000 Menschen.

Pfarrhöfe und Klöster für Flüchtlinge

Die kirchlichen Quartiere sind von unterschiedlicher Größe und Art. Sie befinden sich in Pfarrhöfen, Klöstern oder auch Wohnhäusern. Rund die Hälfte der Quartiere, meist Pfarrhöfe und Klöster, stehen in kirchlichem Eigentum, bei der zweiten Hälfte handelt es sich um von kirchlichen Einrichtungen länger- oder kurzfristig angemietete Räumlichkeiten. Neben den schon von Flüchtlingen bewohnten Unterkünften hat die Kirche zuletzt zahlreiche weitere Quartiere angeboten. Diese sind von den zuständigen Behörden aber aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise Brandschutzbestimmungen, abgelehnt worden, wie die kirchlichen Verantwortlichen berichten.

Die Österreichische Bischofskonferenz hat auf ihrer jüngsten Sommervollversammlung in Mariazell festgelegt, dass in jeder Diözese ein „Diözesankoordinator für Flüchtlingsunterbringung“ bestellt wird, der die bereits existierenden kirchlichen Maßnahmen in diesem Bereich erheben und die Suche nach geeigneten weiteren Quartieren für die Grundversorgung hauptverantwortlich übernehmen soll. Die Koordinatoren führen auch die Gespräche mit den Ländern über geeignete kirchliche Quartiere oder Wohnungen. Die Beratung von Pfarren und Ordensgemeinschaften in Flüchtlingsfragen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Containerunterkünfte

Die österreichischen Bischöfe und die Verantwortlichen der heimischen Ordensgemeinschaften haben in den vergangenen Wochen und Monaten bereits mehrere Aufrufe gestartet, das kirchliche Engagement für Flüchtlinge zu verstärken. Die kirchlichen Hilfeleistungen sind umfassend und vielfältig, zugleich freilich auch unübersichtlich, weil viele verschiedene Rechtsträger beteiligt sind, so die Koordinatoren.

Viele Ordensgemeinschaften und Pfarren bieten derzeit Quartiere an, deren Betreuung teils von der Caritas, der evangelischen Diakonie oder auch anderen Organisationen übernommen wird. Ähnlich verhält es sich mit diözesanen Einrichtungen. Die katholische Kirche prüfe derzeit auch geeignete Flächen als mögliche Standorte von Containerunterkünften auf diözesanen, pfarrlichen oder Ordensgrundstücken, gab Schipka bekannt.

religion.ORF.at/KAP

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