NÖ: Superintendent Weiland gestorben

Der evangelische Superintendent von Niederösterreich, Paul Weiland, ist in der Nacht auf Montag überraschend gestorben. Weiland, der im September seinen 66. Geburtstag gefeiert hätte, erlag einem akuten Herzversagen.

Weiland stand fast 17 Jahre an der Spitze der evangelischen Kirche in Niederösterreich. Der Tod des gebürtigen Steirers kam völlig überraschend. Der evangelische Bischof Michael Bünker zeigte sich Montagfrüh tief erschüttert, wie noe.ORF.at berichtete. Die evangelische Kirche und die Menschen in Niederösterreich hätten einen schweren Verlust erlitten. Sein Mitgefühl gelte vor allem auch der Witwe Weilands, so Bünker.

Superintendent Paul Weiland

epd/Marco Uschmann

Paul Weiland

Das Eintreten für die Schwachen in der Gesellschaft und das diakonische Engagement der Kirche waren ihm, so Bünker, ein besonderes Anliegen, was sich auch in Weilands Stellungnahmen in der Öffentlichkeit widergespiegelt habe. Dass Niederösterreich die evangelische Diözese mit den meisten Kirchenneubauten ist, hänge auch mit Weilands Wirken zusammen, so Bünker.

Beisetzung

Paul Weiland wird am Freitag, 21. August 2015 um 11.30 Uhr auf dem Friedhof in St. Pölten beigesetzt. Um 13.30 Uhr folgt ein Trauergottesdienst in der Landhauskapelle.

„Paul Weiland stand auch in schwierigen Zeiten öffentlich für die Nöte und Sorgen von Menschen in Not sowie Menschen auf der Flucht ein. Doch auch im Stillen engagierte sich der Superintendent für die Anliegen von AsylwerberInnen“, sagt Diakonie Direktor Michael Chalupka.

Einsatz für den Dialog der Kirchen

Als Superintendent gehörte Weiland der Synode A.B. und der Generalsynode der Evangelischen Kirche in Österreich an. Er war bis zuletzt Obmann des Evangelischen Presseverbandes und des Evangelischen Bundes in Österreich, Präsident der Österreichischen Bibelgesellschaft, Mitglied in zahlreichen kirchlichen Gremien und Einrichtungen, darunter in der Gemischten Evangelisch/Katholischen Kommission und im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich. Weiland beriet auch den Lutherischen Weltbund in Genf in Kommunikationsfragen.

Weiland wurde am 14. September 1949 in Rottenmann, Steiermark, geboren. Nach seinem Theologiestudium an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien arbeitete er von 1975 bis 1977 als Religionslehrer an Allgemeinbildenden Höheren Schulen in Wien, daneben studierte er am Institut für Publizistik.

„Pressepfarrer“ Weiland

Nach Vikarsjahren in der Evangelischen Pfarrgemeinde Wien-Währing und im Amt für Hörfunk und Fernsehen der Evangelischen Kirche in Österreich wurde Weiland, der seit 1972 verheiratet war, 1979 Pressepfarrer der Evangelischen Kirche A.u.H.B. in Österreich. Im September 1998 wurde er zum ersten Mal, 2010 zum zweiten Mal zum Superintendenten der Evangelischen Kirche in Niederösterreich gewählt. Für seine seelsorgerische Arbeit wurde er mehrmals ausgezeichnet.

2009 erhielt er das Silberne Komturkreuz mit dem Stern für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich, 2012 wurde er mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.

Die Beerdigung findet am Freitag, 21. August 2015, um 11.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof St. Pölten (3100 St. Pölten, Goldegger Straße 52) statt, die Einsegnung wird einer der Stellvertreter des Superintendenten, Senior Pfarrer Karl-Jürgen Romanowski, vornehmen. Um 13.30 Uhr beginnt der Trauergottesdienst in der Landhauskapelle (Landhausplatz 1), den Bischof Michael Bünker gestalten wird. Zur Beerdigung und zum Gottesdienst werden zahlreiche Repräsentanten der Kirchen, der Politik und des öffentlichen Lebens erwartet.

religion.ORF.at/epdÖ

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