Vatikan nimmt zwei Flüchtlingsfamilien auf

Nachdem der Papst alle Pfarren Europas aufgerufen hat, Flüchtlinge aufzunehmen, wird der Vatikan in den nächsten Tagen zwei Familien von auf Lampedusa gelandeten Migranten aufnehmen.

Der päpstliche Almosenmeister Konrad Krajewski wird zusammen mit der Caritas auf Lampedusa zwei besonders bedürftige Familien wählen, die in den nächsten Tagen im Vatikan erwartet werden. Angesichts des Leids der Zehntausenden Menschen, die „in der Hoffnung auf Leben“ Krieg und Hunger zu entkommen versuchten, reiche es nicht, „Mut, Geduld“ zu predigen, sagte der 78-Jährige weiter. „Die christliche Hoffnung ist kämpferisch“.

Sicht auf den Vatikan

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Zwei besonders bedürftige Familien sollen im Vatikan unterkommen

Der Vatikan

Der Vatikan ist mit 0,44 Quadratkilometern und etwa 850 Einwohnern einer der kleinsten Staaten der Welt.

Hoffnung auf Zukunft in Rom

„Die beiden Flüchtlingsfamilien sollen in zwei Wohnungen in unmittelbarer Nähe des Vatikans untergebracht werden. Sie sollen im Vatikan medizinische Betreuung erhalten, damit sie nicht auf Italiens Gesundheitssystem lasten. Das ist eine sehr schöne Geste des Heiligen Vaters“, berichtete Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester des Petersdoms, in einem TV-Interview am Montag.

Der Papst leide sehr wegen des Flüchtlingsdramas. Er spüre das Bedürfnis, etwas Konkretes für die Flüchtlinge zu unternehmen. „Daher wollte der Papst, dass auch die vatikanischen Pfarren zwei Flüchtlingsfamilien aufnehmen“, betonte Comastri. Der Vatikan werde sich bemühen, eine Arbeit für die Flüchtlinge zu finden. Dies sei angesichts der schwierigen Beschäftigungslage in Rom nicht einfach, die Flüchtlingskrise habe jedoch auch eine starke Solidaritätswelle in Bewegung gesetzt. Daher sei der Papst zuversichtlich, dass die Flüchtlingsfamilien in Rom eine Zukunft haben können.

religion.ORF.at/APA

Mehr dazu:

Link: