Tumorgerücht: Klinik bestätigt Untersuchung von Papst

Die Gerüchte über Papst Franziskus’ vermeintlichen Gehirntumor nehmen kein Ende. Nach dem Dementi des Vatikans meldete sich eine Klinik zu Wort, die bestätigt, dass der Papst von einem Spezialisten untersucht wurde.

Der japanische Spezialist Takanori Fukushima soll den Papst Ende Jänner im Vatikan untersucht haben, das berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Mittwoch und berief sich auf eine Klinik in der Toskana.

Gutartiger Tumor?

Auslöser für die Gerüchte über den Gesundheitszustand des Oberhaupts der katholischen Kirche war ein Bericht der italienischen Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“: In ihrer Donnerstag-Ausgabe wird behauptet, dass beim Papst „ein kleiner, dunkler Fleck im Gehirn“ festgestellt worden sei. Dabei handle es sich um einen gutartigen Tumor, der ohne Operation behandelt werden könne.

Laut der italienischen Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“ hatte ein Hubschrauber des Vatikans Fukushima abgeholt und ihn zum Papst geflogen. Der Arzt, der als einer der besten Neurochirurgen der Welt gilt, habe selber um einen Helikopter gebeten. Fukushima ist Neurochirurgie-Professor an dem West Virginia University Medical Center.

Papst Franziskus während der Generalaudienz

Reuters/Alessandro Bianchi

Papst Franziskus soll laut Medienberichten einen Hirntumor haben

Vatikan: „Haltlose Informationen“

In der Nacht auf Donnerstag dementierte Lombardi den Bericht der toskanischen Tageszeitung: „Der Hubschrauber des Papstes hat in den letzten Monaten keinerlei Flug vom Vatikan in die Toskana unternommen, abgesehen von einem logistischen Ortstermin im Hinblick auf den Besuch des Pontifex in Florenz und in der toskanischen Stadt Prato am 10. November“, berichtete Lombardi. Der Papst setze sein seine sehr intensive Arbeit wie immer fort. „Die Verbreitung haltloser Informationen ist äußerst verantwortungslos, man dürfte ihnen keine Aufmerksamkeit schenken“, sagte der Vatikan-Sprecher nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Der Chefredakteur der Tageszeitung, Andrea Cangini, bestätigte die Information. Er habe mit dem Dementi des Vatikans gerechnet. „Wir haben die Nachricht lang nicht veröffentlicht, um sie genau zu prüfen. Wir haben keinerlei Zweifel über ihr Fundament. Wir haben uns lang gefragt, ob wir sie veröffentlichen sollen oder nicht.“ Die Redaktion sei allerdings der Ansicht, dass was für einen Staats- oder Regierungschef gelte, auch für den Papst gilt. Die enorme öffentliche Relevanz dieser Persönlichkeiten „zwingt uns zu glauben, dass das Recht auf Schutz der Privatsphäre weniger wichtig als das Recht der Öffentlichkeit auf Information ist“, so Cangini.

religion.ORF.at/APA

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