D: Diözese Freiburg hat eine Milliarde Euro Vermögen

Im Zuge der Haushaltsberatungen für 2016/17 hat die katholische Diözese am Wochenende ihre Bilanz für 2014 offengelegt. Das Vermögen der süddeutschen Diözese belaufe sich auf 968 Millionen Euro.

Hinzu kommt das Vermögen des Erzbischöflichen Stuhls mit 58,9 Millionen Euro, des Domkapitels mit 6,8 Millionen Euro sowie 5,3 Millionen Euro des „Interkalarfonds“, in dessen Besitz vor allem Immobilien am Freiburger Münsterplatz und in der Herrenstraße liegen. Noch nicht bilanziert sind weitere kirchliche Stiftungen. Das soll in den kommenden Jahren folgen.

Freiburger Münster

REUTERS/Miro Kuzmanovic

Der „Freiburger Münster“ ist die Stadtpfarrkirche von Freiburg

Auch infolge des Finanzskandals um das Limburger Bischofshaus hatten zuletzt mehrere Diözesen ihre Vermögen offengelegt. So etwa Paderborn mit rund vier Milliarden oder Köln mit 3,3 Milliarden Euro. Erfurt veröffentlichte in dieser Woche seine Bilanz in Höhe von 413 Million Euro, die kleinste deutsche Ortskirche Görlitz verfügt über 56 Millionen Euro.

Ethikauflagen für Veranlagung

Mit 715 Millionen Euro steckt der Großteil des Vermögens der Erzdiözese in Finanzanlagen, davon gehören 260 Millionen Euro den Seelsorgeeinheiten und Pfarren. Die Gelder dienen vor allem als Rücklagen und Sicherheit für Pensionen, zur Erhaltung von Gebäuden, zur Absicherung der Arbeit der Kirchengemeinden und als Reserven für soziale Zwecke. So soll gesichert sein, dass bei sinkenden Kirchensteuereinnahmen die kirchliche Arbeit weitergehen kann. Die Erzdiözese übernimmt etwa auch finanzielle Garantien für die Caritas oder für Orden.

Angelegt sind die Gelder über den sogenannten „Katholischen Darlehensfonds“, der die Mittel unter strengen ethischen Auflagen anlegt. Ausgeschlossen sind beispielsweise Investitionen in Rohstoffe, Lebensmittel oder Rüstungsgüter.

Auch Kunst- und Kulturgüter geschätzt

Kirchliche Immobilien sowie Kunst- und Kulturgüter im Besitz der Erzdiözese sind mit einem Wert von rund 13 Millionen Euro in der Bilanz enthalten. Unverkäufliche Bauwerke wie historisch bedeutende Kirchen - allen voran das Freiburger Münster - werden in der Bilanz mit einem symbolischen Wert von einem Euro geführt.

Im Zuge einer „Transparenz-Offensive“ kündigte Erzbischof Stephan Burger an, ab 2016 die Finanzaufsicht neu zu regeln. So soll der neu zusammen gesetzte Diözesanvermögensverwaltungsrat alle Finanzentscheidungen kontrollieren. Drei Mitglieder kommen aus dem Kirchensteuerparlament. Hinzu kommen zwei vom Erzbischof berufene externe Experten. Der Generalvikar gehört dem Vermögensverwaltungsrat an, hat aber kein Stimmrecht. Diözesanökonom Michael Himmelsbach, der Leiter der kirchlichen Finanzabteilung, ist gegenüber dem Rat rechenschaftspflichtig.

religion.ORF.at/KAP

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D: Erzbistum Köln legt Milliardenvermögen offen
(religion.ORF.at; 18.02.2015)