Neuseeland: „Spaghettimonster-Kirche“ darf Paare trauen

Die Behörden in Neuseeland haben der satirisch-kritischen „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ erlaubt, offiziell Paare zu trauen. Das bestätigte der führende Standesbeamte des Landes.

Die Gruppe habe alle Kriterien erfüllt, sagte der Beamte Jeff Montgomery am Donnerstag in der Hauptstadt Wellington. „Es liegt nicht an mir, deren philosophische oder religiöse Grundsätze zu beurteilen“, sagte Montgomery. In Neuseeland dürfen auch Glaubensgemeinschaften wie Scientology und Druiden Trauungen durchführen.

Pastafarianer vs. Evolutionskritiker

Die Anhänger der „Spaghettimonster-Kirche“ nennen sich „Pastafari“ oder Pastafarianer. Die Bewegung entstand 2005 in den USA im Zusammenhang mit dem Streit um die Evolutionstheorie im Unterricht an öffentlichen Schulen. Pastafaris haben sich in einigen Ländern auch das Recht erstritten, mit einem Sieb auf dem Kopf auf Führerscheinbildern zu erscheinen. In Österreich tat das 2011 der nunmehrige Nationalratsabgeordnete (NEOS) Niko Alm.

Niko Alm mit Ausweis und Nudelsieb

APA/Georg Huchmuth

Niko Alm mit Nudelsieb und Führerschein

Im deutschen Bundesland Brandenburg war im November hingegen ein Anhänger der Gruppe mit einer Klage gegen die Behörden gescheitert: Er wollte auf dem Passfoto für den Personalausweis ein Piratentuch tragen. Der 64-Jährige berief sich auf die im Grundgesetz vorgeschriebene Gleichbehandlung von Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften. Grundsätzlich sind in Deutschland Kopfbedeckungen auf Passbildern nicht erlaubt, Ausnahmen aus religiösen Gründen sind aber möglich.

Der Antrag der österreichischen „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ (KdFSM) auf Rechtspersönlichkeit als religiöse Bekenntnisgemeinschaft war im Juni 2014 negativ entschieden worden. Laut Kultusamt entsprechen die durch die Pastafaris vorgelegten Statuten nicht den formalen Kriterien des österreichischen Bekenntnisgemeinschaftsgesetzes, so die Begründung.

religion.ORF.at/dpa/APA

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