Vertuschungs-Causa: Spekulationen über Papst-Treffen

Am Wochenende hat der Papst in Rom den chilenischen Kardinal Ricardo getroffen. Chilenische Medien spekulieren nun, dass es bei dem Treffen um Bischof Juan Barros, der Missbrauchsfälle vertuscht haben soll, ging.

In der chilenischen Diözese Osorno haben am Wochenende rund 30 Demonstranten die Kathedrale besetzt und erneut den Rücktritt von Bischof Juan Barros gefordert. Barros wird vorgeworfen, als junger Geistlicher sexuelle Übergriffe eines Priesters in der Hauptstadt Santiago de Chile an Jugendlichen gedeckt zu haben.

Ein vom Beraterstab von Papst Franziskus eingesetzter Ausschuss hatte Papst Franziskus kurz nach der Ernennung Barros vor einem Jahr dazu aufgerufen, die Ernennung zurückzunehmen. Der Vatikan hatte den Geistlichen allerdings bislang gegen diese Vorwürfe verteidigt.

Opfer hoffen auf Wahrheit

Am Wochenende war Papst Franziskus in Rom allerdings mit dem chilenischen Kardinal Ricardo Ezzati sowie den Bischöfen Alejandro Goic und Cristian Contreras zusammengetroffen. Chilenische Medien spekulieren seitdem, dass die Debatte um die Vertuschungsvorwürfe gegen Barros ein Thema der Unterredung gewesen sein könnte.

Juan Pablo Hermosilla, Rechtsanwalt der betroffenen Missbrauchsopfer, sagte der Tageszeitung „La Tercera“, er hoffe, dass das Treffen zwischen Franziskus und Ezzati die Wahrheit ein Stück voranbringe.

religion.ORF.at/KAP

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