Patriarch: Kreta ist guter Ort für das orthodoxe Konzil

Der Moskauer Patriarch Kyrill I. hat am Mittwoch im Schweizer Chambesy die Entscheidung der orthodoxen Patriarchen für das griechische Kolymbari auf Kreta als Ort für das Panorthodoxe Konzil gelobt.

Das Konzil der orthodoxen Kirchenführer, das erstmals nach mehr als 1.000 Jahren einberufen worden ist, findet im Juni 2016 auf Kreta statt. „Das Konzil wird nicht in Istanbul stattfinden. Die Position der russischen Kirche wurde angenommen. Wir haben vorgeschlagen, Athos oder Rhodos zu wählen, oder an einen anderen Ort, aber der Patriarch von Konstantinopel hat Kreta vorgeschlagen“, sagte Patriarch Kyrill in einem Pressegespräch in Chambesy, wie „Interfax“ am Mittwoch meldete. In der Westschweizer Gemeinde beraten die orthodoxen Kirchenverantwortlichen bis Donnerstag über die Vorbereitungen für das Panorthodoxe Konzil.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I.

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Der Moskauer Patriarch Kyrill I. lobt die Entscheidung für Kreta als Konzilsort

Günstige Bedingungen auf Kreta

Die griechische Insel Kreta steht unter der Jurisdiktion des Patriarchen von Konstantinopel. Kolymbari sei vorgeschlagen worden, weil die dortige Akademie „die günstigsten Bedingungen bietet: Es gibt es einen Raum für 400 Personen, es gibt genügend Zimmer, und Kreta war und ist ein Ort für sehr viele verschiedene Konferenzen, einschließlich theologischer“, sagte Kyrill: „Wir kennen diesen Ort gut, und natürlich nahmen wir deshalb das Angebot zu Kreta als Austragungsort des Konzils an“, so der Patriarch.

Der Sprecher des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Alexander Volkov, präzisierte gegenüber „Interfax“, dass das Konzil am 19. Juni, dem orthodoxen Fest der Heiligen Dreifaltigkeit, beginnen werde.

In Kolymbari hatte 2012 auch der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) getagt. Die Orthodoxe Akademie von Kreta war damals erstmals Gastgeberin einer Tagung des ÖRK-Zentralausschusses. Das Gebäude der 1968 begründeten Akademie befindet sich an der Nordküste Kretas, unweit des historischen Klosters Gonia bei Chania. „Die Akademie als solche ist ein Zeichen der ökumenischen Versöhnung. Sie wurde solidarisch und mit viel Unterstützung und Inspiration der deutschen evangelischen Akademien gebaut“, hatte ÖRK-Generalsekretär Olaf Fykse Tveit damals betont.

religion.ORF.at/KAP

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