Pater Karl Wallner neuer „Missio“-Nationaldirektor

Der Zisterzienserpater und Rektor der „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“, Pater Karl Wallner, wird neuer Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke.

Wie die Päpstlichen Missionswerke in Österreich am Montag in einer Aussendung mitteilten, sei die Bestellung Wallners von der zuständigen vatikanischen „Kongregation für die Evangelisierung der Völker“ bestätigt worden. Wallner folgt damit auf Monsignore Leo-M. Maasburg, der seit Februar 2005 als „Missio“-Nationaldirektor tätig war. Die offizielle Übergabe wird zum 1. September dieses Jahres erfolgen.

In einer ersten Stellungnahme unterstrich Wallner, dass es heute dringender denn je notwendig sei, „das Evangelium Jesu Christi bis an die Enden der Erde zu tragen“. Er betrachte seine Ernennung als „eine Berufung zum demütigen Dienst an der Weltkirche, - einer Kirche, die oft gerade dort, wo sie jung und dynamisch ist, dringend unsere Hilfe braucht“. Als einen „Theologen von Format“ und „Mann der modernen Seelsorge mit einem wahrhaft missionarischen Herzen“ würdigte der scheidende Direktor Maasburg seinen Nachfolger. P. Wallner sei „der richtige Mann“, um dem Missionsauftrag Jesu gerecht zu werden, so Maasburg.

Pater Karl Wallner

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Pater Karl Wallner

Aktiv für die Priesterausbildung

Wallner wurde am 24. Februar 1963 als Josef Wallner in Wien geboren. 1982 trat er ins Zisterzienserkloster Heiligenkreuz ein und nahm den Ordensnamen Karl an. Nach seiner Priesterweihe 1988 promovierte er an der Universität Wien. Bereits tätig als Pfarrer und Jugendseelsorger wurde er 1993 Professor für Dogmatik an der stiftseigenen Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz, 1997 folgte eine Professur für Sakramententheologie; 1999 wurde er schließlich Dekan der Hochschule, die 2007 zur „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“ erhoben wurde. Unter Wallner wuchs die Hochschule zur größten Ausbildungsstätte für Priester und Ordensleute im deutschsprachigen Raum.

Internationales Aufsehen erregte Wallner unter anderem als Medienverantwortlicher des Stiftes Heiligenkreuz für die Vermarktung der Choral-CD „Chant - Music for Paradise“ (Universal Music) und weiterer Musik-CDs der „singenden Pop-Mönche“ mit zahlreichen Auftritten in internationalen Medien.

„Missio“: Globale Hilfs-Initiative

Die in mehr als 140 Ländern bestehenden Päpstlichen Missionswerke sind ein Zusammenschluss von vier großen Missionsinitiativen: dem „Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung“ (gegründet 1822 in Lyon von Pauline Jaricot), dem Päpstlichen Missionswerk des Apostels Petrus (gegründet 1889 in Caen von Jeanne Bigard), der Päpstlichen Missionsvereinigung (gegründet 1916 von P. Paolo Manna) sowie dem Päpstlichen Kindermissionswerk (gegründet 1843 in Paris von Bischof Charles de Forbin-Janson).

Die Päpstlichen Missionswerke bestehen in Österreich seit 1922. Die Nationaldirektion hat ihren Sitz in Wien und eine Vertretung in jeder der neun Diözesen, wo der jeweilige Diözesandirektor vom dortigen Bischof ernannt wird.

Die jährliche „missio“-Sammlung zum Sonntag der Weltmission (jeweils im Oktober) gilt als größte Solidaritätsaktion der Welt. Sie dient dazu, den 1.100 ärmsten katholischen Diözesen in aller Welt finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit diese ihre vielfältigen pastoralen und sozialen Aufgaben wahrnehmen können.

Schönborn: „Motor für die Mission“

Erfreut zeigte sich in einer ersten Reaktion auch Kardinal Christoph Schönborn von der Ernennung Wallners: „Mit Pater Karl Wallner wird ein bekannter, tatkräftiger und missionarischer Mönch Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke“, zitiert „Missio“ in der Aussendung den Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz.

Mit der Ernennung Wallners habe die vatikanische Kongregation „dem Wunsch der Österreichischen Bischofskonferenz entsprochen“. Zugleich sei er zuversichtlich, dass P. Wallner sich „als starker Motor für die Mission erweisen wird“. Abschließend dankte Schönborn dem scheidenden „Missio“-Direktor für sein Wirken: Maasburg habe die Missionswerke „entscheidend im Sinne ihres ursprünglichen Charismas geführt und erneuert“.

religion.ORF.at/KAP

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