Orthodoxe Frauen fordern Beteiligung an Konzil
Theologisch gebildete und in der kirchlichen Arbeit bewährte Frauen könnten zwar nicht „Konzilsmütter“ mit Sitz und Stimme auf dieser „Heiligen und Großen Synode der Orthodoxie“ werden, sollten jedoch für die verschiedenen Fach- und Beratungsgremien herangezogen werden.
Im Namen zahlreicher Kolleginnen weisen die fünf bekannten Theologinnen Carrie Frederick Frost, Susan Ashbrook Harvey, Teva Regule, Alexandra Lobas Safchuk und Gayle E. Woloschak aus der griechischen, slawischen und arabischen orthodoxen Diaspora in Nordamerika auf die theologische Konferenz zur Konzilsvorbereitung hin, die vergangenen Jänner am Ökumenischen Patriarchat in Istanbul abgehalten wurde.
Keine einzige Frau auf Teilnehmerlisten
Bei dieser waren Frauen in großer Zahl und besonders aktiv beteiligt. Die Verfahrensordnung für das Konzil mache es Frauen durchaus möglich, den je sechs Mitglieder zählenden Beraterteams der 25 Bischöfe aus jeder Gliedkirche der orthodoxen Kirchenfamilie anzugehören. In den bisher von der orthodoxen Kirche von Griechenland und anderen benannten Teilnehmerlisten erscheint aber keine einzige Frau. Die amerikanischen orthodoxen Theologinnen appellieren daher an Patriarchen und autokephale Kirchenleitungen, noch möglichst viele Frauen für das Konzil zu nominieren.
APA/AFP/Gali Tibbon
Darauf ist bisher eine einzige positive Reaktion erfolgt, und zwar aus dem Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika: Dessen Ökumene-Beauftragter, Metropolit Serafim Iakovou von Simbabwe, greift den Vorschlag auf und präzisiert ihn auf drei Frauen im Sechserbeirat jeder Bischofsdelegation. Bei ihnen sollte es sich um eine Nonne, eine Theologin und eine Vertreterin der Jugend handeln. Dem stehe kein dogmatisches oder kirchenrechtliches Hindernis entgegen.
religion.ORF.at/KAP
Mehr dazu:
- Streit der Patriarchen gefährdet Panorthodoxes Konzil
(religion.ORF.at; 1.4.2016)