F: Kirche stellt Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch vor

Als Reaktion auf Missbrauchsskandale gründet die katholische Kirche in Frankreich Ansprechstellen für Betroffene und eine unabhängige Expertenkommission.

Es müsse „Licht“ in alle Fälle von Kindesmissbrauch durch Priester gebracht werden, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georges Pontier, am Dienstag in Paris. Das gelte auch für ältere Fälle, hieß es.

Die katholische Kirche in Frankreich war im März von einem neuen Pädophilie-Skandal erschüttert worden. Gegen den Erzbischof von Lyon, Philippe Barbarin, laufen Justizermittlungen, weil er frühere Missbrauchsfälle nicht den Behörden gemeldet haben soll. Ausgangspunkt des Skandals ist der Fall eines Priesters, der vor mehr als 25 Jahren Pfadfinder sexuell missbrauchte, aber erst Ende August 2015 seines Amtes enthoben wurde.

Ansprechstellen für Missbrauchsopfer

Die unter Druck geratene französische Bischofskonferenz stellte am Dienstag eine Reihe von Maßnahmen vor, um Missbrauchsfälle aufzuklären und weiteren Fällen vorzubeugen. In allen Diözesen sollen Ansprechstellen für Missbrauchsopfer eingerichtet werden, auch eine Website wird eingerichtet. Eine unabhängige Expertenkommission soll Bischöfe beraten, wenn neue Fälle bekannt werden.

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Pontier versprach eine „umfassende“ Zusammenarbeit mit der Justiz. In der Vergangenheit habe es dabei „unglückliche“ Entscheidungen gegeben, räumte der Erzbischof von Marseille ein.

religion.ORF.at/AFP

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