Seestadt: Seelsorgestation und „Fest der Religionen“

Ein Seelsorgezentrum, das nach der Europa-Patronin Edith Stein benannt ist, öffnet am Sonntag in der Seestadt Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk seine Pforten.

Bischofsvikar Dariusz Schutzki wird die Einrichtung und ein dazugehörende Familienberatungszentrum der Erzdiözese Wien in einem Festgottesdienst um 14.30 Uhr einweihen. Im Anschluss daran findet ab 16.00 Uhr im naheliegenden Hanna-Arendt-Park ein „Frühlingsfest der Religionen“ statt.

Edith Stein als Namenspatronin

Bei der Namensgebung für das Seelsorgezentrum der Seestadt habe man eine weibliche Figur gesucht, erklärte der zuständige Ortspfarrer Georg Stockert auf der Homepage der Pfarre Aspern: Auch die anderen Straßen des derzeit größten Stadtentwicklungsgebietes Europas trügen schließlich die Namen berühmter Frauen, die meisten von ihnen Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen, Frauenrechtlerinnen, viele jüdischer Herkunft, die im Naziregime verfolgt oder umgebracht wurden. Im Asperner Pfarrgemeinderat sei folglich die Wahl auf die heiliggesprochene Konvertitin, Philosophin und Frauenrechtlerin Edith Stein als Patronin gefallen.

Das auf die Eröffnung folgende interreligiöse Frühlingsfest gilt als ein Schritt auf dem Weg zum „Campus der Religionen“, der in den nächsten Jahren am Nordufer des Sees neben der U-Bahn-Endhaltestelle errichtet werden soll. Geplant sind kurze Beiträge der beteiligten Glaubensgemeinschaften, darunter von Vertreter der katholischen, evangelischen, orthodoxen und neuapostolischen Kirche, des Islams, der Buddhisten, der Shiks und der Israelitischen Kultusgemeinde, sowie im Anschluss eine gemeinsame Agape.

„Campus der Religionen“ noch Baugebiet

Der Hanna-Arendt-Park wurde als Feierort gewählt, da der rund einen halben Kilometer Luftlinie entfernte Stelle für den künftigen „Campus der Religionen“ derzeit nicht öffentlich zugängliches Baugebiet sei, sagte Pfarrer Stockert gegenüber Kathpress.

Die Stelle des geplanten ökumenischen und religionsverbindenden Vorzeigeprojektes war im Juni 2015 feierlich gesegnet und zehn Flaggen der Religionsgemeinschaften sowie von Europa, Österreich und der Stadt Wien gehisst worden. Nach einem Vandalismusakt kam es zwei Monate später erneut zu einer interreligiösen Veranstaltung; ein „Lichterfest“ vergangenen Dezember, das nunmehrige Frühlingsfest sowie später ein Sommerfest und weitere gemeinsame Aktivitäten sollen den Kontakt, Respekt und Vertrauen unter den Beteiligten fördern.

religion.ORF.at/KAP

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